3. November 2017

3 Jahre - Mein Überblick

Hallo und herzlich willkommen zu meinem dritten Jubiläumspost! :)

Ist das der Wahnsinn oder ist das der Wahnsinn? Gestern feierte mein Blog seinen dritten Geburtstag! Vor drei Jahren, also Ende 2014, startete ich das ganze Ding hier. 2014...kommt euch das auch so ewig her vor? Für mich fühlen sich diese drei Jahre mindestens doppelt so lang an. Vielleicht liegt das daran, dass diese drei Jahre in meinem Leben einen Abschnitt abgedeckt haben, in dem verdammt viel passiert ist (z.B. Abi und Ende der Schulzeit, FSJ, Auszug von Zuhause, Beginn eines Studiums...). Ich bin sozusagen von einem Jugendlichen zu einer jungen Erwachsenen geworden. Aber wenn wir jetzt alle mal daran denken, dass Weihnachten nur noch knappe zwei Monate hin ist und wir kurz darauf auch schon 2018 haben, dann dürftet selbst ihr euch fragen, wo die Zeit geblieben ist...

Doch was genau ist das vergangene Jahr über bei mir und insbesondere auf meinem Blog passiert? Welche Schritte bin ich gegangen, welche Entwicklungen habe ich gemacht und wie lief mein Skin Picking eigentlich? Diese Fragen versuche ich euch heute mithilfe einer kleinen Zusammenfassung/Nennung der wichtigsten Ereignisse zu beantworten! Schauen wir mal, wie lang es wird.

Beginnen möchte ich mit dem einschlägigsten Ereignis des letzten Jahres, was sich zugleich in naher Zukunft das erste Mal jährt. Der Beginn von etwas ganz Tollem, nämlich meiner Beziehung! Diese Beziehung traf mich zugegebenermaßen ziemlich plötzlich und unerwartet Ende November 2016 (hier gibt es mehr zu lesen). Das klingt jetzt, als wäre sie ganz zufällig aus dem Nichts erschienen, was nicht ganz stimmt, aber ich hielt es zu der Zeit nicht für sehr wahrscheinlich, dass mein Single-Dasein enden würde. Das tat es jedoch und ich bin sehr froh darüber. Mit diesem Menschen an meiner Seite habe ich sehr viel gewonnen, was mir allgemein wieder zu mehr Lebensfreude und Zufriedenheit verholfen hat! Ich fühle mich mit meinem Freund sehr viel stärker und vollkommener. Nicht zuletzt fühle ich mich unheimlich wohl und verstanden bei ihm - ich kann immer mit ihm reden und darauf vertrauen, dass er für mich da ist. Natürlich ist genau das etwas, was für meine Dermatillomanie wichtig ist. Darum schätze ich es sehr, mit ihm jemanden zu haben, der mir auf dieser langen Reise die Hand reicht. Danke dir vielmals, das bedeutet mir unendlich viel!


Wo wir schon bei positiven Dingen sind, mache ich gleich mit meiner Hauptbeschäftigung des letzten Jahres weiter: Mein Freiwilliges Soziales Jahr. Nichts Neues für euch. In seinen Einzelheiten ist das natürlich absolut privat, aber weil es durchaus eine Auswirkung auf meine Stimmung und damit auf mein Drückverhalten hatte, erwähne ich es. Als ich das FSJ nach meinem Abitur begann, war ich unheimlich froh darüber, meinen Kopf für ein Jahr lang ruhen lassen zu können. Gleich in den ersten Wochen merkte ich den Effekt davon, da ich mich befreiter fühlte. In meiner Arbeit zählten vielmehr die Taten und Handlungen; das körperliche Dasein für die Kinder. Das senkte den innerlichen Druck in mir, da es natürlich auch keine konkreten Leistungsabfragungen gab. Einfach nur den Tag leben und mit den Kindern gemeinsam gestalten. Zusammen mit den begleitenden Seminaren, die eine wunderbare Abwechslung vom Arbeitsalltag lieferten, war das FSJ eine trotz Anstrengung und Herausforderungen wunderbare Zeit! Ich lernte überaus viel dazu, auch über mich selbst und ich sammelte darüber hinaus unersetzliche Erfahrungen. Dadurch könnte man wohl meinen, dass mich das FSJ erwähnenswert geprägt und verändert hat. Ich bin froh darüber, die Entscheidung für dieses freiwillige Jahr gemacht zu haben. Das sollen - entgegen meiner ursprünglichen Pläne - auch schon alle Worte zu diesem Thema gewesen sein.

Von einem Ausflug mit den Kindern

Trotzdem kann man nun nicht behaupten, dass meine Haut durch die kopfmäßige Befreiung wundergeheilt wurde, geschweige denn auf einem kontinuierlich guten Level war. Leider gab es nämlich genügend andere Faktoren, die mein Drückverhalten negativ beeinflussten. Einzig und allein den Kopf frei zu haben genügt dann doch nicht. Das sieht man ganz gut an einem der wichtigeren Posts des letzten Jahres namens "Zwang der Gesellschaft". Hier habt ihr eins der Bilder von dem genannten Post:


Ihr seht: Gute Haut ist anders. Ich würde fast behaupten, dass dies einer meiner allerschlechtesten Hautzustände überhaupt war. Das führte dazu, dass ich auf der Arbeit extrem oft dahingehend angesprochen wurde und ich mir daraufhin Gedanken dazu machte, die ich im oben verlinkten Post beschrieb. Doch das war nicht das einzige Mal, dass ich mich in diesem kinderdominierten Umfeld mit dem Thema Skin Picking auf eine neue Art und Weise auseinandersetzen musste. Wie man sich gegenüber Kleinkindern, Kollegen und Eltern elegant bezüglich dieses sensiblen Themas verhält, musste ich erst lernen. Mehr dazu gibt es in diesem Post vom September 2016.

An dieser Stelle würde ich gerne mehr Fotos von verschiedenen Hautzuständen aus dem letzten Jahr zeigen, doch ich musste gerade erschrocken feststellen, dass ich im dritten Blogjahr nicht einen einzigen "Eindrücke meiner Haut"-Post gezeigt habe! Der letzte Post dieser Art stammt vom August 2016... Schade irgendwie, diese Postserie ist untergegangen. Doch ich nehme mir hiermit vor, sie im vierten Blogjahr wieder auferstehen zu lassen! Dennoch wenigstens ein paar zusammenfassende Worte zu meinem Skin Picking und meiner Haut: Es war mal wieder ein Jahr voller Hoch- und Tiefphasen. Jedoch nahmen mich die Tiefphasen selten schwer mit, ich kam damit schon irgendwie klar. Übrigens habe ich statt normaler Hautzustandsfotos zwei Vergleichsbilder aus dem Projekt, was ich im Februar startete:

Aus "1 Monat in Bildern"

Aus "2 Monate in Bildern"

Dieses Projekt hatte die Idee, mich selbst über einen Monat hinweg jeden Abend zu fotografieren und aus diesen Fotos eine Art Zusammenschnitt bzw. Video zu erstellen. So wollte ich mir die Entwicklung meiner Haut ganz genau vor Augen führen und das auf einer neuen Art und Weise. Falls ihr die Ergebnisse davon verpasst habt oder sie euch erneut interessieren, dann findet ihr unter diesem Link den ersten Teil und unter diesem Link den zweiten Teil. Leider gibt es keine weiteren Teile dieses Projekts, da mir die Motivation zum Weitermachen ausging... Das war quasi auch die einzige "künstlerische" Auseinandersetzung mit der Dermatillomanie über dieses Jahr. Mehr habe ich bedauernswerterweise nicht geschafft. Kein Bild und keine Zeichnung für mein drittes Blogjahr. Somit habe ich dieses Vorhaben nicht erfüllen können. Schade, aber was will man machen, wenn keine Zeit dafür geblieben ist? Vielleicht ändert sich im folgenden Jahr etwas daran.

Warum mir die Motivation zu der Zeit fehlte, wird klar, wenn man sich Posts aus den Monaten Februar, März und teilweise Mai anguckt. Ich verlor ganz allgemein und insgesamt den Bezug zu der Dermatillomanie. Zu meinem Umgang damit und insbesondere dazu, wie man daran arbeitet. Ich lebte jeden Tag so vor mich hin, drückte mal oder nicht und das war's dann. In meinem Kopf gab es keine (Zwischen-)Ziele, Ideen oder Reflexionen. Ich beachtete das Skin Picking wenig und entfernte mich gefühlsmäßig ganz weit vom aktiven Kampf gegen diese Verhaltensstörung. Dadurch fühlte ich mich wie jemand, der ohne Plan in der Dunkelheit umherirrt. Das tat mir nicht unbedingt gut, weil ich eigentlich eher wieder aktiv werden wollte. Falls ihr dazu mehr lesen wollt, dann schaut bei den Posts "Kein Bezug" und "Vor sich hin leben" vorbei. Die Besserung kam erst im Juni so langsam, wie ihr gleich hier nachsehen könnt.

Ein ganz großes Themengebiet der letzten Monate sind natürlich auch all jene Veränderungen, die nach meinem FSJ auf mich warteten. Besonders herausstechend ist hierbei der Umzug bzw. Auszug von Zuhause gewesen. Dazu könnte ich jetzt wieder einen ganzen Roman schreiben, weil es mir ziemlich schwer fällt, das Thema kurz und knapp zusammenzufassen. Deshalb würde ich euch, sofern ihr Interesse hegt und es nicht sowieso schon mitverfolgt habt, darum bitten, dass ihr die Posts mit entsprechenden Titeln der letzten Wochen und Monate anschaut. Es geht im bereits im März mit Zukunftsängsten und -sorgen los, erstreckt sich dann mit Nervosität und Einflüssen auf das Skin Picking über den Sommer und endet in den reflektierenden Posts vom Oktober. Ihr seht selbst, dass sich das Ganze über viele Monate hingezogen und mich deshalb auch lange verfolgt hat. Aus dem Grund kann ich es in diesem Jubiläumspost auch nicht unerwähnt lassen. Dazu ein Bild, um den großen Einfluss auf meine Haut zu verdeutlichen:

Aus dem Post "Loslassen"

Trotz dieser Umstände habe ich mein Bestes gegeben, um mich dafür nicht selbst zu verurteilen oder Ähnliches. Das war hin und wieder nicht ganz einfach, muss ich zugeben, aber ich war ja keineswegs alleine. Um mir und selbstverständlich auch euch Motivation zu schenken, habe ich mich im Juli intensiv mit dem Thema "Selbstliebe" auseinandergesetzt. Dazu habe ich mir viele Gedanken gemacht, im Internet recherchiert und euch am Ende einen großen Motivationspart daraus gezaubert. Ein bisschen stolz bin ich schon auf diesen Post, da er auch mir selbst in dem Moment viel gebracht hat. Ihr habt diesen Beitrag verpasst oder wollt ihn nochmal lesen? Dann seid ihr hier richtig.


Mein letzter Punkt aus der Themensammlung befasst sich damit, was während des vergangenen Blogjahres bezüglich der Bekanntmachung von Skin Picking passiert ist. Ich habe hierbei eine ganze Liste an Posts, auf die ich euch verweisen werde. Wenn ich mir diese Liste so angucke, ist ziemlich viel passiert, insbesondere außerhalb meines Blogs! Dennoch war auch ich nicht untätig, sondern habe etwas dafür getan, euch da draußen zu informieren und auf dem neuesten Stand zu halten. Legen wir also los!

Im Dezember fing es bereits mit einem weiteren Online-Fragebogen von einer neuen Studie aus Wuppertal an, auf die ich euch damals aufmerksam gemacht hatte. Neue Studien oder Umfragen sind stets sehr erfreuliche Nachrichten, da es uns zeigt, dass das Interesse an der Forschung gerade erst im Kommen ist!

Im Januar folgte ein interessanter Internetartikel, den ich euch im Post "Interessante Neuigkeiten" gezeigt habe. Des Weiteren habe ich den Artikel kurz kommentiert, indem ich mir die in meinen Augen besten News herauspickte. Auch hier heißt es wieder: Schön, dass die Forschung am Ball bleibt!

Im Februar konnte ich (nur durch den Wohnort meines Freundes) die damals ganz frische Selbsthilfegruppe in Berlin besuchen, was eins der Highlights dieser Liste ist. Es bot sich zufällig an und als ich das merkte, war klar, dass ich da hin muss! Der Austausch mit anderen Betroffenen ist mir sehr wichtig, wie ihr wisst. Daher fand ich das Treffen sehr schön und bereichernd, wie ich im entsprechenden Post näher beschrieb.

Hier auf meinem Blog gab es über das Jahr zwei neue Gastposts, die jeweils eine eigene tolle und ausführliche Geschichte enthalten. Ich bin super froh über die beiden Personen, die den Mut und das nötige Interesse zeigten, um ihre Worte über mich mit euch zu teilen! Man kann so viel voneinander lernen, daher liebe ich diese Postserie so sehr. Hoffentlich kann sie bestehen bleiben (indirekter Aufruf an Freiwillige, hihi). Über das Label "EureGeschichten" kommt ihr an die Gastposts.

Im April gab es erneut sehr herausragende Neuigkeiten undzwar wurde zu dem Zeitpunkt ein neuer TV-Beitrag zum Thema Skin Picking veröffentlicht. Dort, wo man diesen Beitrag (noch bis April 2018) sehen kann, ist zusätzlich noch ein Artikel zu finden, der nicht weniger spannend ist. Also klickt schnell meinen Post "Neuer TV-Beitrag!" an.

Im Mai entdeckte ich eine ganz tolle Webseite, die Betroffenen auf der ganzen Welt eine Art Weltkarte mit verschiedenen Funktionen für den gemeinsamen Austausch bietet. Nachdem ich mir damals einen kurzen Überblick verschaffte, leitete ich es gleich mit einem Post an euch weiter. Es lohnt sich zweifelsohne, regelmäßig auf dieser Seite vorbeizuschauen!

Zuletzt machte ich im Oktober Werbung für die neue Selbsthilfegruppe, die sich zurzeit in Braunschweig gründet. Auch dies ist aus offensichtlichen Gründen einer der besten Punkte dieser Liste. Selbsthilfegruppen braucht das Land!


Soooo, damit sind wir schon fast am Ende. Und ihr ahnt es sicherlich bereits: Ich kann nicht gehen, ohne euch zum erneuten Male meinen Dank auszusprechen. Ich finde eben, dass Dankbarkeit eine sehr wichtige Eigenschaft ist. Gerade dann, wenn man - wie ich mit diesem Blog - etwas betreibt, was nicht immer leicht ist und was stark auf die kleine Zielgruppe ankommt, die es liest, sollte man dankbar sein. Dankbar für die Aufmerksamkeit, dankbar für das Interesse und dankbar für das Verständnis. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich Leser bzw. Follower habe und erst recht ist es nicht selbstverständlich, dass die Reaktionen von euch auf meinen Blog durchweg positiv sind. In Anbetracht meiner weniger gut dokumentierten Zeiten hier ist klar, dass ich euch umso dankbarer bin, dass noch ein paar von euch hier sind! Ich werde meinen Blog so schnell nicht aufgeben, das steht fest! Auch, wenn die Inhalte inzwischen weniger innovativ sind, habe ich hiermit einen Ort geschaffen, der mir wichtig ist. Dass dieser Ort auch anderen Menschen wichtig sein kann, schätze ich. Danke euch! :) Ich hoffe, dass ihr auch das vierte Jahr verfolgt und nicht das Interesse verliert.

Zum Schluss ganz herzliche Grüße an euch, habt ein schönes Wochenende!

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