21. Oktober 2017

Tangle in the box

Halli hallo, liebe Leser!

Heute habe ich einen kleinen, aber dennoch lieb gemeinten Tipp für euch im Gepäck. Undzwar wisst ihr von mir ja, dass ich einige Tangle Juniors besitze. Ich schrieb schon mehrmals darüber und habe auch ein paar Videos dazu gemacht. Wenn ihr das verpasst haben solltet, dann schaut mal bei den Labels Tipps, Produktreviews und Videos!

Bisher habe ich für meine kleine Sammlung keinen festen Aufbewahrungsort gehabt. Stattdessen lagen sie verstreut auf meinem Nachttisch herum und nahmen unnötig Platz weg. Mit den Monaten wurden sie immer weniger benutzt und endeten fast als eine Art "Deko". So schade es ist...sie verstaubten leider ein wenig. Da ich aber keine bessere Lösung finden konnte, blieb es bis zum Umzug so. Anlässlich des Einzugs in meine eigene Wohnung kaufte ich dann ein paar schicke Aufbewahrungsboxen in verschiedenen Größen und Varianten. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Idee, was wo hineinkommt - das wollte ich sehen, wenn ich meine Umzugskartons ausgepackt und einen Überblick über meinen Krimskrams gewonnen habe. Passenderweise eignete sich eine der ganz kleinen Boxen jedoch perfekt für meine Tangle Juniors:



Die Fotos zeigen es nicht so gut, weil keine Vergleichsgegenstände zu sehen sind, aber die Box ist gerade mal handgroß. Und wie ihr seht, passt meine ganze Sammlung gut hinein. Ich finde es wesentlich besser so als damals. Jetzt habe ich einen festen Aufbewahrungsort für alle gemeinsam und weiß immer, so wie sind. Gleichzeitig liegen sie nicht mehr offensichtlich in der Gegend herum und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. In einer Box verpackt kann ich sie einfach in meinen (neuen) Nachttisch stellen, ohne, dass sie auffallen und habe sie trotzdem in meiner Nähe. Keine Ahnung wieso, aber es ist ein besseres Gefühl, die Tangles in einer schicken Box aufzubewahren. Ihr wisst schon: Eine Box, deren Inhalt nur für mich bestimmt ist. Bei Bedarf kann ich immer noch einen Tangle herausnehmen und woanders platzieren oder aber in meine Handtasche legen.

Mein Tipp ist also, dass ihr euch eine schicke Box oder Ähnliches besorgt, sofern eure Sammlung an Tangles usw. groß geworden ist. So verlieren die Tangles ihre Bedeutung bzw. ihren Wert nicht, wie sie es tun würden, wenn sie tagtäglich irgendwo herumliegen. Denn dadurch schenkt man dem eigentlich nützlichen Gadget schnell keine Beachtung mehr, was schade ist. Wo ihr solche Boxen findet? Ich würde sagen, dass ihr in verschiedenen Deko- oder Krimskramsgeschäften gut beraten seid. Manche Schreibwarenhandel haben auch Geschenk- und Aufbewahrungsboxen im Angebot. Meine Box ist aus einem Set von der Tschiboabteilung im REWE, allerdings dürfte es dieses Set dort nicht mehr geben. Aber ihr werdet auch woanders fündig, da bin ich mir sicher!

Das war es dann schon wieder. Ein schönes Restwochenende noch! :)

16. Oktober 2017

Neue Selbsthilfegruppe!

Guuuuten Abend, ihr da draußen!

Heute habe ich ganz tolle News im Gepäck, mit denen ich dringend werben möchte. Doch dazu gleich im Anschluss mehr...

Ihr wisst ja, dass das Skin Picking noch sehr unbekannt und auch unerforscht ist. Dementsprechend gibt es extrem wenig Hilfsangebote, sowohl aus professioneller Hand, als auch in "privater" Form. So ganz langsam geraten allerdings ein paar Steine in's Rollen... Es gibt immer mehr Forschung zu dem Thema und auch immer mehr Menschen, die sich für das Bekanntwerden dieser Verhaltensstörung einsetzen. Dazu gehören natürlich auch Selbsthilfegruppen.

Ganz sicher weiß ich bisher von zwei Selbsthilfegruppen, die ich beide schon besucht habe: Die in Köln und die in Berlin. Die Kölner Selbsthilfegruppe ist die erste Deutschlands (seit 2010) und die in Berlin besteht seit November 2016. Ich meine, darüber hinaus mal von Gruppen aus Hamburg und Stuttgart gehört zu haben, aber ich will euch nichts erzählen, was ich nicht garantieren kann. Umso besser, dass ich euch mit den heutigen Neuigkeiten eine Garantie gebe:

Im Moment gründet sich nämlich in Braunschweig eine neue Selbsthilfegruppe für Skin Picking!




Dies ist der Flyer der bald bestehenden Braunschweiger Gruppe. Falls ihr also Interesse habt und aus dem Raum Braunschweig kommt oder dieser Weg signifikant kürzer für euch wäre als nach Berlin bzw. Köln, dann empfehle ich euch, dass ihr euch dort meldet! Nehmt dieses tolle Angebot wahr! Helft mit, dass die Dermatillomanie an Bekanntheit gewinnt und man bald nicht mehr von verschwindend wenigen Hilfsangeboten sprechen muss!

Ich möchte hiermit auch einen Glückwunsch an die Gründer dieser Gruppe senden und euch auf diesem Weg ganz viel Erfolg mit dem Vorhaben wünschen! Auf dass ihr viele Menschen dort draußen erreicht und einander helft.

Danke für euren Mut und euer Engagement!

10. Oktober 2017

Der Neuanfang

Ich deutete zuletzt ein paar Mal an, dass ich aus gegebenem Anlass einen eigenen Post zum Thema "Neuanfang mit der Dermatillomanie" verfassen möchte. Hier sind wir nun... Heute gibt es "mehr" dazu, wie angekündigt.


Das ist ein Bild von einem meiner Lieblingsfotomotive: Dem Sonnenuntergang. Diesmal allerdings mit Kran. Wieso? Weil dort, wo ich vor dem Auszug noch gelebt habe, eine Baustelle unsere Nachbarschaft schmückt. Direkt neben unserem Haus, seit dem Frühjahr. Erst wurden zwei Häuser abgerissen, dann fünf neue gebaut. Irgendwie passt es also ganz gut in den heutigen Post hinein. So ein Bauprojekt beinhaltet auch den Abschluss einer Phase, indem die alten Häuser abgerissen werden und den Beginn einer neuen Phase mit den dazu passenden, neuen Gebäuden.

Für mich ist es ähnlich (gewesen). Der Auszug an sich bedeutete schon von Anfang an viel mehr für mich als nur das bloße "Von-zuhause-ausziehen". Es beinhaltet einen symbolischen Phasenwechsel. Wie ein neues Kapitel in einem Buch. Nicht nur auf privater Ebene, sondern auch ganz speziell für die Dermatillomanie.

Der Blog existiert nun seit bald 3 Jahren und thematisiert im Grunde die letzten 8 Jahre meines Lebens. Denn solange bin ich schon vom Skin Picking betroffen. Seit 2013 (wenn ich mich nicht irre) leben mein Vater, meine jüngere Schwester und bis vor drei Wochen auch ich in der jetzigen Wohnung. Der Anfang dieser Phase, die diesen Zeitraum umfasst, liegt aber weit tiefer in der Vergangenheit. Ich könnte ihn nicht ganz festlegen, weil die Einteilung schwierig ist, aber es geht ja Gott sei Dank auch nicht um den Phasenanfang. Es geht vielmehr um das Ende, was mit dem Umzug kam. Das lässt sich terminlich genauer bestimmen. Vorweg aber eine Erklärung und Beschreibung zu der Phase, die nun ihr Ende gefunden hat. Sie war .... mit einem Wort - "negativ". Das klingt jetzt vielleicht etwas paradox, wo ich doch vor ein paar Jahren so eine positive Entwicklung/Veränderung durchgemacht habe und es mir heute besser geht als damals, aber das spielt hier keine Rolle. Für mich zählt vielmehr, was für Verknüpfungen anhand von Erinnerungen/Ritualen/etc. ich mit meiner Umgebung, also der Wohnung hatte. Das waren keine guten. Auch, wenn ich hier und da Erfolge feiern und dem Spiegel widerstehen konnte, hängen doch vieeeel zu viele negative Erinnungeren zum Skin Picking in den Räumen. Die Spiegel strahlten dauerhaft Negativität aus und tun es auch heute noch. Die Betroffenen werden das vielleicht verstehen. Ich verknüpfe mit der Wohnung, den Räumen und den Spiegeln sehr viele negative Stunden, was das Skin Picking betrifft. Sehr viel Leid, Tränen, Wut und Trauer. Mittlerweile bin ich der Ansicht, dass ich in der Wohnung niemals hätte gesund werden können. Nein, das wäre nicht gegangen. Die Spiegel der Wohnung schreien geradezu nach mir und alles endet in Ritualen, die ich nicht so einfach losgeworden wäre. Demnach war mir klar, dass diese Phase enden muss und ich einen Neuanfang brauche. Eine große Veränderung, die es mir erlaubt, neue Motivation und neuen Mut zu fassen. Wo mir eine neue Chance gegeben wird und ich die Möglichkeit habe, die Vergangenheit hinter mir zu lassen und von 0 anzufangen. Das geht halt nicht, wenn man sich dort befindet, wo einen die Vergangenheit bis in den Schlaf hinein verfolgt.

Als sich herausstellte, dass ich eine Wohnung habe und zu 100 Prozent ausziehen werde, wusste ich, dass die restlichen Tage der Phase bald gezählt sind. Ich bereitete mich innerlich darauf vor, diesen Phasenwechsel angenehm zu gestalten, doch am Ende stolperte ich sowieso irgendwie hinein. Ich könnte nicht sagen, dass die vergangene Phase an Tag xy beendet war und die jetzige Phase am darauffolgenden Tag begann. Ne, so ist das nicht. Ich weiß nur, dass der Umzugstag an sich definitiv noch nicht das Ende der alten Phase war. Dafür hatte ich noch zu viele andere Dinge im Kopf. Der Phasenwechsel kam dann eher fließend in den letzten Tagen. Ich versuche momentan, gedanklich wirklich einen Haken hinter die Vergangenheit bzw. meine "Dermatillomanie-Zeit" in der alten Wohnung zu setzen. Denn nur, wenn ich damit komplett abgeschlossen habe, kann ich von einem Neuanfang und einer neuen, unberührten Phase sprechen. In diesem Prozess befinde ich mich gerade.

Hier, in meiner eigenen kleinen Wohnung, ist alles neu. Die Räume sind anders, das Licht fällt anders, die Spiegel sind anders und und und... Ich versuche zu verhindern, dass hier das Gleiche passiert wie bei meinem Vater zuhause. Ich will nicht, dass ich in dieser Wohnung negative Verbindungen zum Thema Skin Picking entwickle. Momentan läuft das eigentlich ganz gut. Ich drücke zwar hier und da, aber es ist anders. Keine Ahnung, ich war bisher noch nicht deprimiert deswegen und habe auch noch nicht geweint. Des Weiteren muss ich sagen, dass es mir diese Wohnung ohnehin nicht ganz leicht macht, was natürlich gut für mich ist. Insgesamt gibt es nur zwei feste Spiegel: Den im Bad und den an meinem Kleiderschrank. Der Badezimmerspiegel ist zu hoch, als dass ich mit Millimeterabstand stundenlang angenehm davor stehen könnte. Bevor das passiert, würde ich wahnsinnige Schmerzen in den Beinen, im Rücken und im Nacken bekommen. Der Spiegel am Schrank ist nicht für's Skin Picking geeignet, weil es hier keine gut ausleuchtende Lichtquelle gibt. Bliebe nur noch, sich einen Standspiegel zu nehmen und sich damit an den Schreibtisch zu setzen, wo vom Fenster aus direkt das Licht hineinfällt. Aber das erscheint mir als eine viel zu aktive Aktion. Ich glaube nicht, dass ich das je machen würde. Damit sind schon wahnsinnig gute Grundsteine gelegt! Ohne, dass ich etwas dafür tun musste. Jetzt würde es nur noch an mir liegen, etwas daraus zu machen...

Wie das läuft, werden wir in den nächsten Wochen und Monaten sehen. Ich bin jedenfalls gespannt und sehr erleichtert darüber, endlich einen Neuanfang in Sicht zu haben! Endlich gibt es eine neue Chance für mich, den Kampf gegen das Ganze wieder aufzunehmen. Ich fühle mich seit dem Umzug weitaus motivierter, positiver und vor Allem freier! Der größte Stress ist vorbei und ich kann zur Ruhe kommen. Mein seelischer Zustand kann sich nun festigen.

Sei also herzlich willkommen, neue Phase meines Lebens! Ich bin bereit für dich und dafür, das Beste aus dir herauszuholen!

7. Oktober 2017

Fotoserie Bad Pyrmont - Part 6

Hi!

Überraschenderweise habe ich gleich heute wieder ein wenig Zeit für euch. Da sich große Teile Deutschlands - insbesondere der Norden - noch vom Sturmtief Xavier erholen und wir auch sonst im tiefsten, ungemütlichen Herbstwetter sitzen, möchte ich heute ein paar sommerliche Fotos mit euch teilen. Sie stammen vom letzten meiner fünf Seminare aus der Zeit meines FSJ's und sollen sowohl mir, als auch euch nochmal die seltene sommerliche Athmosphäre des Jahres 2017 ins Gedächtnis rufen. Den Sommer haben wir dieses Jahr wohl alle etwas vermisst, doch wir hatten Glück, da die gesamte Seminarwoche  sehr schönes Wetter war. Das krönte unser letztes gemeinsames Seminar und den Abschied!

Beginnen werde ich mit der altbekannten Aussicht vom Balkon der zweiten Etage unserer Unterkunft. Gerade mit den angenehmen Temperaturen ließ es sich dort wunderbar aushalten und die Sonne genießen.




Aber das war längst nicht der einzige Ort, an dem wir uns in unserer Freizeit aufhielten. Wenn es nicht gerade zu heiß war, gingen wir auch wieder in die Stadt - Eis essen oder zum Italiener. Eines Abends besuchten wir natürlich unsere Stammkneipe, um uns dort ordnungsgemäß mit einem leckeren Bierchen o.Ä. zu verabschieden. Schließlich kannten uns die Besitzer schon nach dem zweiten Seminar ganz gut. Wenn wir jedoch einfach nur chillen wollten, schnappten wir uns die Wolldecken (als Unterlage) aus den Zimmern, legten sie unten auf den Rasen und eroberten damit die Wiese. Noch eine Flasche Wasser, etwas nette Musik und schon hieß es: Entspannen.



Der Donnerstag wurde dazu genutzt, besonders tolle Abschiedsunternehmungen/-ausflüge zu machen. Das fünfte Seminar sollte uns schließlich am stärksten im Gedächtnis bleiben! Abgestimmt wurde schon einige Seminare zuvor für einen Kletterpark und einen anschließenden Besuch am See. Vom Kletterpark kann ich leider keine Fotos zeigen, da wir dort erstens während des Kletterns nichts in den Taschen haben durften (wurde eh alles abgegeben) und ich zweitens auch gar keine Zeit dafür hatte. Das Klettern war cool und hat total Spaß gemacht, war allerdings auch ziemlich anstrengend. Für den Körper und für den Kopf, da man sich stets konzentrieren musste. Da passte es gut, dass wir danach am See faulenzen durften. Wir hatten sogar einige Snacks und Getränke dabei! Doch die ruhige Stimmung hielt nicht lange, denn bald zettelten unsere Teamerinnen eine Wasserschlacht mit Wasserpistolen etc. an. Das war nochmal eine super witzige Aktion, die uns alle überrascht hat. :D



Das klingt jetzt, als hätten wir 24/7 nur Blödsinn gemacht, aber das stimmt nicht ganz. Wir hatten nach wie vor unser tägliches Programm, nur habe ich dort keine Fotos gemacht. Und wenn es Fotos von dort gibt, dann welche, die nur für die private Nutzung bestimmt sind. Ich muss zugeben, dass ich insgesamt weniger an das Fotografieren gedacht habe, da ich die schönen Augenblicke genießen wollte. Es war nämlich definitiv ein ganz, ganz tolles letztes Seminar und ein perfekter Abschluss für das eine Jahr! Der Abschied am Freitag war entsprechend traurig und emotional - es sind einige Tränen geflossen. Aber dadurch wusste man, dass jeder Einzelne das Jahr genossen hat und diese Zeit vermissen wird.

In diesem Sinne (auch, wenn es keiner der Leute liest): Danke für diese wunderschöne und lustige Zeit! Ich hätte nie gedacht, so tolle Menschen kennenzulernen und so einzigartige Erinnungen mit ihnen zu sammeln. Die Seminare taten mir echt gut, dankesehr! :)

Damit endet diese Fotoserie... Hier habt ihr nochmal alle vergangenen Teile auf einen Blick:

Part 1
Part 2
Part 3
Part 4
Part 5

Ich hoffe, dass euch diese Abwechslung vom dauernden Gerede über meine Dermatillomanie gefallen hat!

Bis zum nächsten Mal!

5. Oktober 2017

Der Umzug

Heyho und willkommen zurück! Endlich!

Nach so langer Zeit mit kaum Posts hoffe ich, dass ihr noch da seid und mich nicht vergessen habt. Wie geht es euch, habt ihr den Sommer gut überstanden? Es ist nicht mehr zu leugnen, dass der Herbst in Deutschland angekommen ist. Die kalte Jahreszeit beginnt wieder. Wow, da fällt mir einmal mehr auf, dass die letzten Monate einfach extrem schnell vorüber gingen.

Heute möchte ich versuchen, wieder in das Schreiben von Posts hineinzufinden und euch gleichzeitig zu erklären, was die vergangene Zeit bei mir passiert ist. Das größte Thema wird dabei der Umzug bzw. Auszug von zuhause sein, doch ich habe ja immer von mehreren Veränderungen gesprochen. Die werde ich aufführen und meine Gefühle damit schildern, auch diejenigen aus der Vergangenheit. Dadurch wird dieser Post eventuell mehr auf mein Privatleben generell bezogen sein als auf meine Dermatillomanie, aber ich finde es dennoch wichtig. Sonst habt ihr in Zukunft keinen Bezug mehr zu meinen Posts. Stellt euch auf viel Text ein!

Fangen wir vorne an. Bei meiner ersten Ankündigung darüber, dass sich bald Einiges in meinem Leben verändern wird: Der Post "Veränderungen" von Mitte Juli. Dort stand alles noch am Anfang. Die Bewerbungsfristen sind gerade zu Ende gegangen, mein FSJ fand vor wenigen Tagen ein Ende (dazu wird es demnächst einen extra Post geben!) und ich wusste noch nicht, wohin es mich ziehen wird. Ich wusste nur, dass ich ausziehen werde. Die Zeit im Elternhaus war vorbei, ganz sicher. Es war an der Zeit, flügge zu werden, wie es so schön heißt. Ich war zu dem Zeitpunkt noch von gemischten Gefühlen geprägt. Es gab Angst und Unsicherheit, aber auch Neugier und Vorfreude. Vor allem aber war ich nervös, weil ich ein Mensch bin, der Veränderungen im Allgemeinen nicht leiden kann. Das macht innerlich sehr viel mit mir und ich ahnte, dass es mein Skin Picking sehr verschlimmern wird. Aber ich musste abwarten und einen kühlen Kopf bewahren...

Ab dann fühlte es sich an, als würde sich mein Leben vor Ereignissen überschlagen. Schon bald flatterten die ersten Zusagen der Unis bei mir herein, ganz am Ende dann auch die von meiner Wunschuni. Das war Anfang August. Ab da wusste ich, wohin ich ziehen werde. Nicht weit von zuhause weg. Das war ein sehr erleichterndes Gefühl! Endlich Sicherheit und Gewissheit. Trotzdem lag der größte Teil - nämlich der Auszug an sich - noch vor mir. Ein paar Tage später hatte ich Geburtstag und wurde 20 Jahre alt. Der Tag an sich war nichts Besonderes und ging in den Umständen unter. Schön war jedoch, dass mein Freund mich am Wochenende darauf besuchte und wir eine schöne Zeit miteinander verbrachten. Daraufhin wurde es immer ernster... Es wurden mehr und mehr Kartons gepackt, die ersten neuen Sachen gekauft und natürlich auch Vorbereitungen in der Wohnung getroffen. Ich habe mein Zimmer gestrichen und das ein oder andere Mal die ersten Kartons mitgenommen. So langsam dämmerte es mir, dass ich bald nicht mehr zuhause leben werde. In den vier Wänden, wo ich mich die Jahre über ziemlich wohl fühlte... In dem Zeitraum verfasste ich die Posts "Und täglich grüßt das Murmeltier" und "Nie genug". Wenn ihr die gelesen habt oder jetzt lest, dann erkennt ihr, dass ich mein Leben durchaus mit dem Skin Picking verarbeitete. So, wie ich es geahnt hatte. Jedoch war es nicht so schlimm wie erwartet, das war das einzig Gute. Trotzdem ging es mir nicht unbedingt super... In den Wochen konnte ich sehr schlecht schlafen, was mir zeigte, dass ich innerlich extrem aufgewühlt und nicht zufrieden war. Je näher mein Umzugtermin kam, desto mehr drückte ich an meiner Haut herum. Das beschrieb ich in meinem letzten Post "Loslassen". Denn je näher der Termin kam, desto deutlicher wurde es, dass meine Zeit im Elternhaus bald vorbei sein wird. Das ist einerseits schön, ja, aber es machte mir dennoch Angst und bereitete mir Unwohlsein. Schließlich ist es etwas ganz Neues und Großes, in seine erste eigene Wohnung zu ziehen! Das ist ein riesiger Schritt, finde ich. Für mich kam noch hinzu, dass der Auszug ein symbolischer Neuanfang im Sinne der Dermatillomanie sein sollte. Auch dazu werde ich bald einen eigenen Post verfassen!

Und dann war es auch schon soweit... Am Freitag, den 15. September war mein Umzug. Es war ein etwas chaotischer und stressiger Tag, aber dafür war er schnell vorbei. Mein Vater und eine gute Freundin von uns haben mir geholfen, damit es zügig geht und wir alles in die neue Wohnung transportiert bekamen. Meine erste Nacht in meiner eigenen Wohnung verbrachte ich in einem totalen Chaos, aber das dürfte jeder kennen, der schonmal umgezogen ist. An der Stelle habe ich das einzige Foto des heutigen Posts für euch. Es ist eigentlich nur für meinen Freund und eine gute Freundin entstanden, daher auch die miese Handyqualität und mein absolut fertiges Aussehen. :D


Am Tag darauf kam mein Vater nochmal vorbei, damit wir alles zusammen aufbauen können. Daraufhin räumte ich mein ganzes Zeug ein. Tja und nun wohne ich seit ungefähr zwei Wochen in meiner Wohnung. So langsam ist es wohnlich geworden und ich lebe mich ein in meinem neuen Zuhause. Der größte Stress ist vorbei, obwohl ich noch ein paar wichtige Dinge erledigen muss. Es gab auch schon ein paar Schwierigkeiten, allerdings gebe ich mein Bestes, diese aus dem Weg zu räumen. Aber ich komme zur Ruhe und merke, wie es mir besser geht. Auch mein Skin Picking verbessert sich ganz langsam. Im Großen und Ganzen war dieser Schritt so groß wie erwartet, aber etwas leichter als gedacht. Ich fühle mich relativ wohl und freue mich trotz weiter bestehender Unsicherheit auf das Unileben. Das ist nämlich die nächste Veränderung, die ich gerade anfange zu durchleben. Neuland Universität! Neuer Ort, neue Gebäude, neue Leute etc.. Ich bleibe gespannt!

So, das war es für's Erste. Ich hoffe, dass ihr nun nachvollziehen könnt, warum mir in den vergangenen Monaten keine richtige Zeit mehr für meinen Blog blieb. Ich habe seit meinem Geburtstag zwar einen Laptop (deshalb auch die Bilder im letzten Post), aber meine Prioritäten liegen momentan woanders. Ich muss hier auch weiterhin noch daran arbeiten, alles zu erledigen. Deswegen verspreche ich nicht, dass ich in wenigen Tagen schon den nächsten Post bringen kann. Schauen wir einfach. Ich bin dennoch froh, endlich wieder die Möglichkeit des Schreibens zu haben! Der Blog ist weiterhin ein Teil von mir.

Alles Liebe und bis bald!