30. Dezember 2016

Beisammensein


Das Lustige und Schöne an der gemeinsamen Zeit mit meinem Freund ist, dass mir echt alles Andere egal ist und dass es nie langweilig wird, einfach nur nebenbeinander zu liegen. Egal, was passiert: Jeder Tag ist schön, solange er hier ist. Seine Anwesenheit beruhigt innerlich und macht mich einfach froh. Meiner Haut tut es auch gut, muss ich sagen. Sie macht zwar keine Wunderheilung durch, aber wir wollen auch mal realistisch bleiben, nicht wahr. Außerdem ist es - wie kürzlich erwähnt - total irrelevant, was gerade mit meiner Haut ist. Gibt nichts Unwichtigeres.

Naja, um euch ein bisschen von meinen Feiertagen zu berichten... Weihnachten verlief sehr entspannt zu dritt in der eigenen Wohnung. Mein Vater, meine Schwester und ich haben gemeinsam gekocht und gegessen und danach noch ein paar Gesellschaftsspiele gespielt, bevor es an die Bescherung ging. Zum Abschluss wurde noch ein Film geguckt, der sich allerdings nicht so ganz gelohnt hat. Am ersten Weihnachtstag kam auch schon mein Freund hier an, was natürlich sowieso das Highlight für mich war/ist. Am 27.12 verbrachten wir den halben Tag in einer sehr großen Runde von guten Freunden etc.. Gestern war ebenso ereignisreich, da mein Freund und ich morgens von meiner Mutter abgeholt wurden, um zusammen in einem Einkaufszentrum bummeln und essen zu gehen. Nachmittags waren wir dann noch zum Kaffee und Kuchen mit meinen Großeltern verabredet. Ihr seht: Viel familiäre Gesellschaft. Die restlichen Tage verbringen wir dafür aber ganz entspannt und mehr oder minder zu zweit zuhause. Silvester wird mit Sicherheit auch super schön, obwohl ich von ca. 16:30-22:30 Uhr im Theater arbeiten muss. Um Mitternacht zeige ich dem Großstadtkind allerdings mal, wie schön die Aussicht von einem Feld einer Kleinstadt aus sein kann. Zusammen starten wir in das Jahr 2017!

Mehr habe ich erstmal nicht zu sagen. Nehmt es mir nicht übel, dass mir auch mein Blog gerade nicht so wichtig ist. Die Zeit, die ich lieben und geliebt werden kann, will ich nutzen.

Trotzdem wünsche ich euch einen guten Rutsch in's neue Jahr! Feiert schön, bis bald.

23. Dezember 2016

Irrelevant

Letzten Sonntag verfasste ich hier den Beitrag "Heilung durch Krankheit!?". Am Ende dieses Beitrages habe ich mir ein Zwischenziel gesetzt - so gewillt und überzeugt wie damals immer. Doch wisst ihr was? Ich denke mir seit ein paar Tagen nur noch "Wozu?". Die eigentliche Intention hinter dem neuen Zwischenziel war es, mir ein Erfolgserlebnis zu schaffen. Mir selbst mal wieder zu zeigen, dass ich stark bin und etwas kann. So wie früher eben, als ich mir Aufgaben stellte und sie meisterte. Doch wahrscheinlich mache ich mir damit jetzt gerade viel mehr Druck als nötig... Es läuft nämlich nicht gut, da ich jeden Tag an meiner Haut drücke und überhaupt keine Kontrolle habe. Aber das Kuriose ist, dass es mich im Verhältnis überhaupt nicht so sehr stört bzw. traurig macht. Klar, ich hätte schon gerne eine reine Haut ohne Wunden, aber was soll's? Genauer betrachtet ist es gerade total irrelevant, was mit meiner Haut ist. In mir herrscht wieder dieses sorgenlose und freie Gefühl, dass ich kürzlich erst in diesem Post beschrieb. Ich drücke an meiner Haut und .... nichts. Es ist unwichtig geworden. Die Reuegefühle nach den Drückattacken sind derzeit nur kleine, leise Funken in der Ferne. Momentan sind mir andere Dinge viel wichtiger: Weihnachten, mein Freund, meine Eltern und meine Schwester. Das steht gerade im Vordergrund bei mir und noch dazu eine gewisse Ignoranz gegenüber Trauer. Ich will im Moment nicht traurig sein, dafür ist kein Platz. Und es ist auch total irrelevant, ob ich das Ziel erreicht hätte oder nicht: Geliebt werde ich sowieso. Die Liebe ist es, die mich in den folgenden Tagen stark macht. Ich brauche keine Zwischenziele, keine Challenges und allgemein brauche ich keinen einzigen Gedanken über die Dermatillomanie. Die Feiertage in diesem Jahr dürfen frei bleiben davon. Das wünsche ich mir wirklich sehr! Wenigstens zu dieser Zeit im Jahr einmal frei sein von diesem Mist.

In diesem Sinne wünsche ich euch besinnliche Weihnachten und frohe Festtage! Wir hören uns vor dem Jahreswechsel sicher noch einmal, vielleicht sogar wieder mit Fotos. Bis dahin, lasst euch gut beschenken!

21. Dezember 2016

Das auch noch!

Halli hallo!

Mir ist so danach, euch auf dem Laufenden zu halten. Beginnen wir bei meiner Erkältung, die Gott sei Dank keine Grippe ist. Montag stattete ich dem Arzt einen Besuch ab und erhielt eine Krankschreibung für die komplette Woche. Erst dachte ich, dass das ein wenig übertrieben sei, aber wenn ich mir meinen jetzigen Zustand so ansehe... Ne, ich möchte bis zu den Feiertagen so gut es geht genesen! Lustig, dabei sagte ich im letzten Post noch sowas wie "Vielleicht arbeite ich Dienstag wieder". Guter Witz.

Das ist jedoch nicht alles. Seit Montagmorgen plagt mich ein rotes, tränendes und in der Nacht verklebtes Auge. Ich entschied mich heute morgen kurzerhand dazu, beim Augenarzt vorbeizufahren und siehe da! Eine hochansteckende Bindehautentzündung. Kann es besser kommen!? Ich nehme gerade so ziemlich alles mit, was geht. Und das passt mir echt gar nicht, ich will mich von niemandem fernhalten müssen. Erst recht nicht von meinem Freund, wenn er kommt... Das ist doch blöde! Ach man... Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass ich gesund werde. Geht das? Bin auch ganz lieb.

Ansonsten läuft der Plan mit meiner Haut soweit gut. Ich hab nur das Gefühl, dass sie durch die Krankheit im Moment mehr fettet. Mh.

18. Dezember 2016

Heilung durch Krankheit!?

Ja, das klingt jetzt nach einem dezenten Widerspruch, aber ich werde euch im Folgenden aufklären.

Ich bin derzeit krank, wahrscheinlich (und hoffentlich!) ist es "nur" eine schlimme Erkältung und keine richtige Grippe. Jedenfalls hatte ich vergangene Woche schon mit einer laufenden Nase zu kämpfen, was sich aber ab Donnerstag besserte. Mir ging es dann bis Samstagvormittag ganz gut, doch dann stellten sich plötzlich einige Beschwerden ein: Verstopfte Nase, Hals-, Nacken-, Glieder- und Kopfschmerzen, Schluckbeschwerden, Hustenreiz, Gefühl von Schlappheit und Hitzewallungen bzw. Fieber. Das Blöde dabei war nur, dass ich von 11 Uhr bis 18:30 Uhr im Theater am Arbeiten war. Trotz meines schlechten Zustands ging ich nicht nach Hause - im Nachhinein betrachtet war das nicht die beste Idee. Als ich abends nach der Arbeit endlich zum Fiebermessen kam, zeigte mir das Messgerät ca. 39,1 Grad an. Super! Die Nacht war von allen Symptomen und häufigem Aufwachen geprägt, doch das Fieber schien langsam zu verschwinden. Als ich nach ungefähr 16 Stunden Schlaf aufwachte und nochmal gemessen habe, war es weg. Dafür fühle ich mich heute extrem krank und schwach, sodass ich mich nicht nur für die Weihnachtsfeier des Theaters abmeldete, sondern mich auch dafür entschied, morgen nicht in der Krippe zu arbeiten. Stattdessen werde ich einen Arzt besuchen und morgen abwägen, ob ich Dienstag wieder arbeite. Auf alle Fälle will ich bis zu den Feiertagen wieder gesund sein! Dafür braucht es jedoch eine gute Portion Ruhe.

Das zu den bisherigen Ereignissen und Fakten. Doch was meine ich mit "Heilung"? Ich kann nicht abstreiten, dass es mir nicht gut ging/geht und dass es auf gut Deutsch scheiße ist, krank zu sein. Wer will das schon? Aber ich versuche dabei immer, irgendetwas Positives daran zu sehen, damit ich nicht alles so schwarzmale. Mit einer positiven Einstellung lässt sich sowas einfacher durchstehen! Und in der jetzigen Situation ist das Positive für mich, dass ich nicht zum Drücken komme. Ich bin schlichtweg zu krank dafür. Mir fehlt die Kraft. Ich liege - verständlicherweise - lieber im Bett und ruhe mich aus. Und obwohl es erst zwei Tage sind, bilde ich mir ein, dass meine Haut bereits genesen konnte.

Genau das kommt mir gerade sehr gelegen. Denn was ihr noch nicht wisst: Mein Freund wird am 25.12.16 endlich wieder zu mir kommen und bis zum 3.1.17 bleiben! Wir feiern Silvester zusammen, unternehmen andere aufregende Dinge und genießen natürlich auch die Zweisamkeit. Ab heute lässt sich auch endlich sagen: In einer Woche ist es soweit! Und wisst ihr was? Ich möchte das jetzt als neues Zwischenziel ansehen. Es wird mal wieder Zeit für einen Erfolg! 7 Tage frei vom Skin Picking! Ab heute. Ich werde es schaffen...durch innere Willensstärke und fehlende körperliche Kraft. Komm, Krankheit, sei mir ein Nutzen!

15. Dezember 2016

Macht Skin Picking bekannter! - 2

Guten Abend!

Ich bin gestern über eine erfreuliche, kleine Neuigkeit gestolpert und wollte sie möglichst schnell an euch heranbringen. Wisst ihr noch vor ziemlich genau einem Jahr, als ich um eure Mithilfe bei einer Online-Studie von der Uni Köln zum Thema Skin Picking gebeten habe? Wenn nicht, dann könnt ihr hier nochmal kurz reinschauen.

Solche Studien und Fragebögen sind inzwischen mehr im Kommen, habe ich das Gefühl. Und das ist natürlich höchst erfreulich! Endlich gibt es Menschen, die sich damit befassen (wollen)! Endlich wird das Thema mehr diskutiert und erforscht und damit schlussendlich bekannter gemacht. Das ist ja das, was ich bisher so oft kritisierte bzw. immer noch kritisiere.

Doch was ist nun die Neuigkeit? Wahrscheinlich ist es schon recht offensichtlich... Es gibt eine neue Studie zum "subklinischen" Skin Picking von der Uni Wuppertal! Und natürlich möchte ich euch auch hier um eure Hilfe bitten! Leistet Teilhabe an der Studie, indem ihr einen kleinen Fragebogen ausfüllt - selbstverständlich anonym. Es ist wie letztes Mal und sowieso allem: Der Beitrag eines jeden Einzelnen bringt uns ein Stück weiter, nichts ist umsonst! Ihr könnt alle einen Teil dazu beitragen, dass mehr Licht in's große Dunkel namens Dermatillomanie kommt.

Für weitere Infos zu der Studie empfehle ich euch, auf Ingrid Bäumers Blog vorbeizuschauen. Dort findet ihr dann auch den Link zum Fragebogen:


Es gibt übrigens sogar ein kleines Gewinnspiel, falls das mehr Motivation aufkommen lässt. ;)

Ich sage an dieser Stelle schonmal vielen Dank und bin sehr gespannt, was sich daraus noch ergibt!

11. Dezember 2016

Mal wieder Kind sein

Einen schönen Sonntag wünsche ich euch! Und willkommen zu einem weiteren Post über Beschäftigungsalternativen für die Hände.

Bisher habe ich hinsichtlich dessen größtenteils über die Tangle Juniors gesprochen, aber auch andere kleine Ideen gehabt. Der ein oder andere von euch hat sich da bestimmt schon zum Ausprobieren inspirieren lassen. Falls da bei euch noch Nachholbedarf oder Interesse besteht, dann schaut doch gerne beim Label Tipps vorbei und klickt euch ein wenig durch.

Heute möchte ich euch eine Möglichkeit zeigen, die etwas extravaganter ist und noch dazu etwas, was ihr selbst herstellt! Sozusagen eine DIY-Beschäftigung, die in Einigen von euch nochmal das innere Kind hervorholen wird. Es handelt sich nämlich um Knete! Wie ich darauf kam? Nunja, wie ihr wisst, bin ich von meinem FSJ aus in einer Kinderkrippe beschäftigt. Dort machen und unternehmen wir die unterschiedlichsten Dinge mit den Kindern - von verrückt über kreativ bis hin zu herausfordernd. Knete selbst herstellen und damit spielen gehört dazu. Bis dato habe ich noch nie selbst Knete hergestellt und fand es entsprechend spannend und lustig. Der Tag war einer meiner bisherigen Highlights, da man mal wieder so richtig Kind sein und sich einsauen durfte. Es hat allen Kindern und uns Erwachsenen ziemlich Spaß gemacht. Danach vergingen erstmal ein paar Wochen, bis ich plötzlich dachte:"Hey, ich hätte total Lust, das zuhause nachzumachen! Vielleicht entwickelt sich die Knete da ja zu einer Beschäftigung meiner Hände." Gesagt, getan. Letzten Donnerstag kaufte ich ganz spontan noch die letzten Zutaten und machte mich an's Werk. Selbstverständlich musste der Herstellungsprozess ein wenig dokumentiert werden, damit ich hier ausgiebig davon berichten kann. Wer weiß, vielleicht ist diese Idee ja was für euch? Einen Versuch ist es wert! Ganz besonders deswegen, weil das Ganze echt nicht schwer, aufwändig oder teuer war. Und erst recht dann, wenn ihr euch z.B. keinen Tangle o.Ä. im Internet bestellen wollt, weil ihr vielleicht Angst vor einem Fehlkauf habt.

Das Rezept habe ich aus meiner Krippe und die haben es bestimmt im Internet gefunden. Ich habe das Rezept ziemlich genau befolgt, aber von allen Zutaten nur die Hälfte genommen, weil es sonst zu viel geworden wäre.

Für 500g Knete benötigt man:
- 400g Mehl
- 140g Salz
- 5 Esslöffel Öl
- 2 Esslöffel Zitronensäure
- 300-400ml kochendes Wasser
- bei Bedarf Lebensmittelfarbe (und/oder Glitzerpulver)

Den Großteil davon hat man meistens schon im Haus, wie ihr seht. Ihr fangt also an, das Mehl mit dem Salz in einer Schüssel zu vermischen. Danach gebt ihr das Öl, die Zitronensäure und das kochende Wasser hinzu (warmes Wasser geht genauso gut!) und verknetet alles. Dazu könnt ihr entweder einen elektrischen Handrührer verwenden oder gleich die Hände nehmen - so habe ich es auch gemacht. Habt dabei allerdings ein wenig Geduld, denn anfangs wirkt es so, als würden sich die Zutaten nur schwer zu einer einheitlichen Masse vermengen lassen. Dabei braucht es nur etwas Zeit, bis es ungefähr so aussieht:


Ja, in diesem Zustand hat die Knete noch sehr viel Ähnlichkeit mit einem Keksteig... Deswegen kann ich nur empfehlen, eine Lebensmittelfarbe eurer Wahl hinzuzugeben. Am besten verwendet ihr da die Paste, die man in Tuben kaufen kann. Ich habe mich für Rosa entschieden, die Farbe nach und nach hinzugegeben und immer wieder gut durchgeknetet. Passt dabei ein wenig auf, denn Lebensmittelfarbe färbt ab (ist aber von den Händen oder der Schüssel/Unterlage gut wieder abzubekommen). Nach einigem Geknete sah die Masse gleich um Längen schöner und viel mehr nach Knete aus:


Ab da konnte ich es nicht lassen und habe mir ein paar kleine Spielereien erlaubt...es macht halt doch recht viel Spaß. :D




Zu gerne hätte ich an dieser Stelle ein Video gedreht, um euch die Beschaffenheit der Knete besser zu demonstrieren. Leider habe ich im Moment aber keine Kamera daheim, mit der ich filmen könnte, daher muss ich es bei den Fotos und einer schriftlichen Erklärung belassen und hoffe dafür umso mehr auf eure Vorstellungskraft! Oder ihr probiert es gleich selbst aus, mh?

Ich würde sagen, dass diese selbstgemachte Knete gut vergleichbar mit gekaufter Knete ist. Allerdings erfolgt diese Einschätzung nach meiner Erinnerung, da ich seit Jahren keine Knete mehr in der Hand hatte. Im kalten Zustand ist sie noch etwas "härter", aber je mehr man sie knetet, desto besser lässt sie sich formen. Man kann damit aber nicht nur kindliche Spinnereien veranstalten, sondern sie auch gezielt zur Beruhigung nutzen. Ich finde es jedenfalls ziemlich beruhigend, so ein kleineres Stück in der Hand zu haben. Eventuell lässt sich die Knete sogar als eine Art "Stressballersatz" nutzen, mit der man seine Wut abbauen kann. Dolle drücken, drauf einschlagen, rumwerfen etc. ... Im Grunde sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, wenn man so will. Entweder man nutzt die ganze Knete auf einmal oder teilt sich kleinere Portionen ab, die man auch getrennt an verschiedenen Orten aufbewahren kann. Wo wir schon bei der Aufbewahrung sind: Tut dies unbedingt so, dass keine Luft an die Knete kommt, sonst wird sie hart und unnutzbar. Kennt ihr bestimmt noch aus Kinderzeiten. Ich habe meine Knete in eine Mülltüte getan, sie luftdicht verschlossen und in eine kleine Dose gelegt. So hält sich das Ganze sicherlich einige Monate und wenn man sie wegtun muss, kann man sich immer wieder Neue herstellen.

Das war auch schon alles, was ich heute sagen wollte. Ich hoffe, dass euch dieser Tipp gefallen oder euch sogar zum Nachmachen animiert hat! Wenn ja, dann schreibt mir doch gerne eure eigene Erfahrung damit! Bis dahin wünsche ich euch erstmal einen schönen Restsonntag und einen guten Start in die neue Woche. Tschüss!

7. Dezember 2016

Vorstellungskraft

Ich sitze hier nun und schreibe. Um mich abzulenken und auch, um zu verarbeiten. Außerdem möchte ich in mich gehen, meine Gefühle verstehen und ordnen. Einmal so richtig tief Luft holen und abtauchen in die weite Welt der Emotionen. Therapie in Eigenregie.


Wie geht es mir in diesem Moment? Meine Hand, die bis gerade eben an meiner Wange die Krusten abkratzte, verrät: Offensichtlich nicht gut. Mich beschäftigt etwas. Ja, so ist es. Manchmal gibt es Situationen im Leben, die beklemmend sind und einen aufwühlen. Und manchmal gibt es dazu passende Gespräche, die einem unheimlich schwer fallen und noch dazu die Tränen in die Augen treiben. Näher ausführen werde ich hier nichts, aber ihr ahnt sicher schon, dass ich so etwas gerade erlebe. Es wühlt mich unheimlich auf, beschäftigt mich und verfolgt mich bis in meine Träume. In meinem Kopf herrscht ein Gedankenchaos, das unlösbar scheint. Nebenbei spielt sich mein halbes Leben vor meinem inneren Auge ab... Das alles überfordert mich vermutlich ziemlich. Was ist die Konsequenz? Ich drücke und kratze unbewusst, um all den Druck abzubauen und mich selbst zu beruhigen. Das passiert wie von alleine, das macht nur mein Körper. Wie ein Reflex, wo das Gehirn nichts zu sagen hat. Doch da versuche ich jetzt ganz bewusst dazwischenzufunken, indem ich meine Vorstellungskraft nutze.

Hände weg aus dem Gesicht! Augen zu.


Mit diesen Gefühlen und Gedanken, die ich gerade fühle, möchte ich eigentlich nicht allein sein. In meiner Vorstellung liege ich also in den Armen meines Freundes. Ich stelle mir vor, wie wir schweigend Arm in Arm daliegen. Stelle mir vor, wie wohl und beschützt ich mich bei ihm fühle und dass mich seine bloße Nähe sofort beruhigt. Ich höre seinen Herzschlag und rieche sein Parfüm. Ja, das ist schön. Das ist Geborgenheit und Rückhalt. Und ich weiß, dass er mir genau das geben würde, wenn er könnte! Ich stelle mir also vor, dass ich stundenlang mit ihm irgendwo liege - ohne Worte. Wenn ich will, kann ich weinen und er tröstet mich. Aber Worte braucht die Situation nicht. Mit dieser Vorstellung geht es mir gleich viel besser! So kann ich die Augen öffnen und mich mit einem leicht sehnsüchtigen, aber glücklichen Lächeln zu Bett begeben. Ohne mich an meiner Haut zu vergehen.

Gute Nacht!

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Nachtrag vom 8.12.16: Die Bilder sind heute aufgenommen und von mir editiert worden, weil ich seit so langer Zeit nur bilderlose Posts verfasse und mich das ein wenig stört... hihi.