30. August 2015

Kontraste


Am gestrigen Abend habe ich mit meinen Freunden zusammen meinen 18. Geburtstag nachgefeiert. Gleich zu Anfang habe ich die Geschenke auspacken und mich sehr drüber freuen dürfen, danach wurde herrlich lecker zusammen gegrillt. Weiter ging es mit lustigen Gesprächen, guten (Trink-)Spielen und Spaziergängen. Alles in allem war es wirklich ganz schön, wir hatten viel Spaß und es herrschte eine gute Stimmung, würde ich sagen. Außerdem ist positiv herauszuheben, dass keiner der Anwesenden einen Absturz hatte, alle kamen heile nach Hause! Auch ein Grund zur Freude. Des Weiteren habe ich mich den ganzen Abend über gut und hübsch gefühlt und ich habe das Zusammensein mit den Anderen sehr genossen. Es war einer der Momente, in denen ich mich innerlich dafür bedankt habe, endlich wahre Freunde zu haben, mit denen ich meistens extrem viel Spaß habe. Da dies nicht immer in meinem Leben so war, schätze ich es umso mehr.

Als sich auch die letzten Kameraden verabschiedeten und auf den Heimweg machten, habe ich damit begonnen, den Großteil, der lieber nicht über Nacht oder bei Regen draußen stehen sollte, auf- und wegzuräumen. Das dauerte sicher 15-20 Minuten, danach bin ich in's Badezimmer gegangen, um mich bettfertig zu machen. Und als ich in den Spiegel blickte und meine Haut näher betrachtete, war es, als würde ich aus den Höhen der Zufriedenheit und der guten Laune mehr als unsanft zu Boden stürzen. Mein Hautzustand ist momentan nicht sonderlich gut, womit ich eigentlich klar kam, doch heute Nacht war es anders. Meine Haut sah so extrem unrein, fettig und scheiße aus, dass ich am liebsten den Spiegel eingeschlagen hätte. Ich fragte mich, wie mich meine Freunde so ansehen konnten und warum ich bloß so aussehen muss. Doch dann kam mir die Antwort in den Sinn: ICH bin der Auslöser für all das. Ich alleine richte dieses Chaos an. Von einem Moment zum anderen war meine Laune absolut im Keller und ich spürte den Selbsthass tief in mir brodeln. Selten erlebe ich solche großen Umschwünge meiner Laune, doch jedes Mal stelle ich mir danach die Frage, wie so etwas funktioniert... Naja, jedenfalls habe ich mich glücklicherweise zusammenreißen können. Zumindest in meinen Augen. Gedrückt habe ich nach dem Abschminken trotzdem, aber nur für ein paar Minuten, wie die letzten Tage sonst auch. Direkt danach habe ich mich mit relativ neutraler Laune müde und erschöpft in mein Bett gelegt und noch einmal mit einem Lächeln auf den Abend zurückgeblickt.

Schade, dass D. nicht dabei war. Er hätte meinen 18. Geburtstag gerne miterlebt, das weiß ich. Jedoch haben wir uns vor etwas mehr als einer Woche bei unserem Gespräch getrennt. Das ist zwar ein wenig Offtopic an dieser Stelle und Einzelheiten möchte ich nicht preisgeben, aber andererseits wollte ich das irgendwann auch hier loswerden. Schließlich hängt ein Teil meiner Geschichte mit ihm zusammen und ich werde ihm immer dankbar dafür sein, dass ich ihn eine Zeit lang in meinem Leben haben durfte und dass er mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich bin. Durch ihn habe ich endlich angefangen, richtig zu leben. Wahrscheinlich hätte es diesen Geburtstag nie ohne ihn gegeben. In dem Sinne: Dankesehr!

25. August 2015

Spiegelfreie Welt

Was wäre eine Welt ohne Spiegel? Ein Zuhause ohne Spiegel? Nicht mit abgedeckten oder abgenommenen Spiegeln, sondern komplett ohne Spiegel... Ohne das ständige Risiko, dem Bann der Spiegel zu verfallen? Wäre das nicht schön? Wie viele Minuten oder Stunden pro Tag würden wir dann einsparen und für andere, wichtigere Dinge nutzen können? Wie gut könnte unsere Haut heilen? Wie schnell würde man sich dran gewöhnen? Fragen über Fragen...

Aber wisst ihr was? Als ich letztens mit meiner Mutter campen war, habe ich mehr oder weniger ein paar Tage ohne Spiegel gelebt und musste feststellen, dass das toll ist! Man kommt gar nicht erst in Versuchung, etwas an seiner Haut zu machen! Und man hat auch nicht diesen Drang! Man lebt so vor sich hin und vermisst nichts... Man fühlt sich befreit. Schminke ist kein Thema und daher braucht man auch keinen Spiegel. Zuhause ist das dann allerdings wieder anders: Man braucht den Spiegel für's Schminken, für's Zähneputzen, für die Gesichtshygiene und für viele andere Dinge... Da muss man wohl andere Möglichkeiten finden, ihnen aus dem Weg zu gehen und außerdem versuchen, jede spiegelfreie Auszeit zu genießen. Das ist ganz wichtig, denke ich. Wenn ihr die Möglichkeit habt, würde ich euch raten, möglichst viele Spiegel aus euren Zimmern zu entfernen. Probiert es einfach mal für ein paar Tage/Wochen aus! Wenn ich das könnte, würde ich es ebenso tun, aber ich habe zum Beispiel feste Spiegel an meinen Kleiderschranktüren...

PS.: Mir ist aufgefallen, dass nächste Woche Donnerstag schon wieder die Schule beginnt. Das bedeutet, dass ich meinen Highscore nicht mehr knacken kann in den Ferien... Was soll ich davon halten? Ich weiß es nicht...

23. August 2015

Vorher-Nachher - 2

Hello again!

Nach dem ganzen Hin und Her dachte ich, dass ich euch eine kleine Verschnaufpause gönne... Doch heute gibt es mal wieder ein wenig zu lesen bzw. genauer gesagt gibt es etwas zu gucken. Wie ihr bereits wissen dürftet, wird mein "Vorher-Nachher"-Post ziemlich gerne und häufig angeklickt und genau aus diesem Grund wollte ich die Aktion noch einmal wiederholen. Inzwischen sind 9 Monate vergangen (in denen sich Einiges bei meiner Schminkroutine geändert hat) und daher wurde es dringend Zeit!

Folgende Fotos stammen von gestern, als ich mich für einen Grillabend mit Freunden fertiggemacht habe. Meine Haut ist momentan nicht sonderlich schön, aber das werdet ihr gleich selbst bemerken. Um einen möglichst realistischen Eindruck gewährleisten zu können, habe ich drei verschiedene Orte unserer Wohnung mit drei verschiedenen Lichteinfällen aufgesucht. :D Trotzdem muss ich sagen, dass ich auf den Fotos immer noch leicht anders aussehe als ich in echt aussah... Dieses Phänomen kennt ihr wahrscheinlich selbst ganz gut. Links bin ich jeweils ungeschminkt und rechts seht ihr eigentlich einen "Alltagslook", wie ich ihn früher täglich trug. Im Moment ist mir das allerdings zu viel Aufwand für jeden Tag, weswegen ich mich für die Schule o.Ä. dann doch meistens weniger schminke. Außerdem habe ich mich in den Ferien so sehr an mein ungeschminktes Ich gewöhnt, dass ich mir fertig geschminkt im ersten Moment extrem komisch vorkam.




Die verwendeten Produkte habe ich dieses Mal auch fotografiert, weil es vielleicht interessant sein könnte. Vor einiger Zeit bekam ich nämlich eine Mail mit dem Wunsch, etwas über meine Schminkroutine, meine Produkte und den Umgang damit zu erzählen. Wenn ihr euch das ebenso wünschen würdet, lasst es mich mithilfe eines Kommentars wissen! Beginnen wir bei der Haut, für die ich einen Primer (schlauerweise nicht mit auf dem Bild, sorry!), eine BB-Cream, einen Concealer, einen Abdeckstift und Puder benutzt habe.


Wirklich interessant dürfte nur die BB-Cream sein, denn die stammt aus Asien. Vor ein paar Monaten erhielt ich durch einen Zufall den Geheimtipp, dass asiatische BB-Creams die Besten der Besten sein sollen und glücklicherweise konnte ich mir über einen kleinen Umweg eine bestellen. Bei Interesse kann ich euch ein kleines Produktreview zu ihr machen, denn das ist sie auf jeden Fall wert! Doch nun geht es weiter im Programm - undzwar mit den Augen. Ich besitze zwar mehr Wimperntuschen als auf dem Bild zu sehen, da ich gerne mehrere gleichzeitig verwende, aber dieses Mal habe ich folgende Dreierkombination benutzt. Ihr seht zwar zweimal die gleiche Mascara, jedoch mache ich für meinen Teil einen Unterschied zwischen neu (mittig) und alt (links).


Bei den Augenbrauen benutze ich die Kombination aus Augenbrauenpuder und Augenbrauenstift. Zumindest dann, wenn ich mir wirklich Mühe gebe, ansonsten tut es auch nur der Stift.


Und auch, wenn man es absichtlich kaum erkennen mag: Ich trage Lippenstift. Er ist eine meiner neuesten Errungenschaften und ich mag die Farbe wirklich gern.


Zum Auftrag und dem ganzen Drumherum sage ich an dieser Stelle nichts, das wäre dann eher was für den Extra-Post. Und weil's so schön war, hänge ich noch ein paar Handyfotos vom heutigen Tag an's Ende. Denn vorhin haben meine Schwester und ich die Theaterkarten von meinem Geburtstag eingelöst, wofür wir uns dementsprechend hübsch gemacht haben. Obwohl mir der rote Lippenstift gut gefällt, ist er meiner Meinung nach weniger etwas für den Alltag und auch Frisuren mache ich mir nie, dafür bin ich zu faul und ungeschickt. Man erkennt zwar kaum etwas davon, aber an dieser Stelle ein Lob an meine kleine Schwester, die mir meine Haare ein wenig frisiert hat! :)



Eine schöne neue Woche wünsche ich euch und bis bald!

19. August 2015

Der TV-Beitrag

Guten Abend!

Nun, heute war es dann also wirklich so weit... Der ungefähr vierminütige Beitrag lief bei Punkt 12 und vielleicht haben ihn ein paar Leute unter euch gesehen. Ich möchte mich in den folgenden Zeilen kurz dazu äußern, wie es für mich war und wie ich den Beitrag fand.

Eine meiner Freundinnen machte mich schon kurz vor 12:00 Uhr darauf aufmerksam, dass sie einen Teaser für den Beitrag gesehen habe. Ab da wusste ich:"Okay, am heutigen Tag ist es soweit" und schaltete daraufhin den TV an. Die Aufregung stieg, ich konnte es nicht mehr erwarten und hoffte bei jedem neuen Thema, dass es mein Beitrag sein wird. Währenddessen schrieb ich mit meinen Freunden und Bekannten via Whats App, die ebenso alle gespannt warteten. Um kurz nach 13:00 Uhr, direkt nach den Promi-News, kam dann der Beitrag. Kaum ging er los, brach ich in Tränen aus und so zog sich das durch die kompletten vier Minuten... Keinesfalls, weil ich enttäuscht war und den Beitrag schlecht fand, sondern eher, weil es mich mitgenommen hat und vielleicht auch, weil ich überwältigt war. Es war interessant zu sehen, was aus den vielen Stunden Dreharbeit geworden ist und wie sich die Story innerhalb des Beitrages aufbaut. Mich selbst auf dem Bildschirm zu sehen, war logischerweise auch etwas komisch und ungewohnt. Jedoch war ich erleichtert, dass meine Stimme nicht nervös oder angespannt geklungen hat, da dies eine Sorge von mir war.

Als es vorbei war, meldeten sich sofort alle meine Freunde und sprachen mir Lob für den Beitrag und für meine Leistung aus und auch, wenn ihr es nicht lest: Noch einmal danke dafür! Ich selbst war noch etwas durcheinander und konnte mir so direkt nach dem Ansehen keine Meinung bilden. Als ich mich allerdings beruhigt hatte, war ich erleichtert und froh. Insgesamt gesehen bin ich nämlich ziemlich zufrieden mit der Arbeit der Produktionsfirma und fand den Beitrag auch toll. Natürlich weiß ich als involvierte Person, wie unglaublich viel gesagt und erzählt wurde, was nicht gezeigt werden konnte, jedoch ist das bekanntlich meistens so. Viele wichtige Dinge sind aufgetaucht und haben im Großen und Ganzen ein sehr stimmiges Bild abgegeben. Hoffentlich wurden viele Menschen, bestenfalls Betroffene, dort draußen erreicht! Interesse an meinem Blog gab es jedenfalls, denn kurz nach der Ausstrahlung hatte ich bereits 1000 Seitenaufrufe, was mich im ersten Moment total geschockt hat. Normalerweise bekomme ich im Schnitt 100-200 Seitenaufrufe pro Tag und jetzt waren es innerhalb einer Stunde 1000... Unglaublich, ich bin wirklich sehr erfreut darüber!

Und deswegen möchte ich der Produktionsfirma, dem tollen Team vom Dreh, der Selbsthilfegruppe und auch RTL hiermit meinen Dank aussprechen! Danke, dass es mir möglich gemacht wurde, an diesem großen und wichtigen Schritt mitzuarbeiten! Danke, dass ich ein Teil dieses TV-Beitrages sein durfte! Ich sehe das wirklich als etwas Besonderes an, was ich mit Sicherheit noch meinen Enkelkindern erzählen werde.

Herzlichste Grüße an euch und bis bald!

18. August 2015

Dritte Ankündigung

Ihr ahnt wahrscheinlich schon, was jetzt kommt... :D

Mich erreichte vorhin die Nachricht, dass mein TV-Beitrag für die morgige Sendung von Punkt 12 wieder im Sendeplan steht. Doch wie letztes Mal ist diese Angabe ohne Gewähr! Es kann erneut sein, dass tagesaktuelle Beiträge gesendet werden und mein Beitrag deshalb keine Zeit mehr findet.

Allerdings würde ich sagen, dass wir jetzt alle die Daumen drücken, um den Beitrag morgen sehen zu können! Falls es wieder eine Absage gibt, werde ich mich melden und wenn ich mich nicht melde, bleibt es bei morgen ab 12:00 Uhr.

Entschuldigt das Hin und Her, ich bin selbst nicht begeistert davon, aber so ist das nunmal. Machen wir das Beste draus.

17. August 2015

Geschenke, Geschenke, Geschenke!

Zum zweiten Mal für heute ein Hallo an euch!

Eigentlich hätte ich gerne noch den Post über die Ausstrahlung des TV-Beitrages geschrieben, aber das hat sich dann ja erledigt. Deswegen kommt heute ein anderer, kleiner Post. Einfach, weil ich Lust drauf habe. :)

Undzwar habe ich gestern zumindest schon einmal die Geschenke meiner Familie bekommen; die meiner Freunde kommen dann, wenn ich mit denen zusammen feiern werde (in 2 Wochen). Unter diesen Geschenken war auch etwas, was für euch sehr interessant sein könnte und was ich euch nun kurz zeigen möchte. Kennt ihr Tangle Juniors? Das sind kleine Beruhigungs- und Beschäftigungsspielzeuge für die Hände, die gegen Stress wirken sollen oder z.B. auch eine Hilfe für die Abgewöhnung des Rauchens sein können. Allerdings werden sie auch von Menschen mit Dermatillomanie und Trichotillomanie empfohlen und ich wollte sie deswegen schon seit einiger Zeit haben. Nun ist es endlich soweit, ich habe zwei verschiedene Tangle Juniors! Das eine Teil ist etwas größer, aus verschiedenfarbigen Teilen und hat eine Gummitextur mit Noppen. Das andere Teil hingegen ist etwas kleiner, metallisch-lila und hat eine glatte Textur. Ich wollte mit Absicht zwei verschiedene Versionen haben, um herauszufinden, was mir besser gefällt und auch deshalb, um meinen Händen Abwechslung bieten zu können. Bisher bin ich sehr begeistert von beiden Tangle Juniors und werde sie in der nächsten Zeit sicher sehr häufig verwenden. Meine Schwester findet sie übrigens auch total super, obwohl sie nicht von Dermatillomanie betroffen ist. :D

Bei Interesse kann ich euch in ein paar Wochen gerne einen Erfahrungspost schreiben oder besser noch ein Erfahrungsvideo drehen, indem ich euch meine beiden Tangle Juniors genauer vorstelle und die Wirkung beurteile. Ansonsten würde ich sagen, dass ihr selbst mal bei Youtube nach Erfahrungsvideos sucht oder euch bei amazon umschaut, wenn ihr mehr wissen möchtet!

Zum Schluss bekommt ihr selbstverständlich noch Fotos von meinen beiden Errungenschaften, damit ihr bereits einen bildlichen Eindruck bekommen könnt. Ich muss sagen, dass ich im ersten Moment überrascht war, wie klein die beiden Teile sind. Über die Bilder bei amazon hatte ich sie mir größer vorgestellt, aber so kann man sich irren. Während der Benutzung fand ich sie dann allerdings nicht zu klein, sondern genau richtig. Bei der größeren Version war sogar ein kleines Handbuch dabei, indem einige Griffe und Tricks gezeigt wurden, das fand ich toll.









Hier noch einmal ein Foto von allen Geschenken, die ich bekommen habe - ausgenommen Bargeld und Süßigkeiten. Ich habe mich über jedes Einzelne sehr gefreut, da es entweder ein Wunsch von mir oder eine super Überraschung war. Außerdem sind alle Geschenke sinnvoll, wie ich finde. Falls es nicht zu erkennen sein sollte: Oben links drei verschiedene Zeichenbücher, oben rechts vier kleine Leinwände, oben drauf Konzertkarten, unten rechts Theatertickets und links unten ein Douglasgutschein und meine Tangle Juniors.


Wir hören uns dann bald wieder, wenn ich Zeit habe! Bis dahin könnte bitte mal jemand diese ätzende graue Wolkendecke und dieses regnerische Herbstwetter wegzaubern. Oder was meint ihr?

Ankündigung 2.0

Guten Morgen!

Diese Nachricht kommt jetzt extrem kurzfristig, ich weiß, aber ich habe auch erst vor ein paar Minuten davon erfahren. Undzwar wird der Beitrag doch nicht heute ausgestrahlt! Es tut mir sehr leid, euch einen Fehlalarm gegeben zu haben, aber ändern kann ich es jetzt auch nicht mehr. Manchmal gibt es solche kurzfristigen Änderungen und dagegen kann ich nichts machen. Bisher weiß ich noch keinen neuen Termin, aber ich werde euch dann darüber in Kenntnis setzen und hoffentlich keinen erneuten Fehlalarm geben...

Noch einmal ein großes Sorry für die Umstände!

16. August 2015

Ankündigung!

So kann man sich irren... Ich melde mich heute dann doch ganz kurz, um euch etwas mitzuteilen, was noch heute mitgeteilt werden muss.

Am Wochenende erreichte mich die Meldung, dass der TV-Beitrag, den ich vor einiger Zeit in Köln drehen durfte (hier gibt es mehr zu lesen) morgen ausgestrahlt wird! :) Wenn ihr also Interesse und Zeit übrig habt, dann schaltet ihr morgen um 12:00 Uhr bei RTL rein. Wann der Beitrag genau gesendet wird, weiß ich nicht, aber irgendwann in der Sendezeit von Punkt12 wird er schon laufen. Selbst wenn er am Ende läuft, wird sich das Warten sicherlich lohnen, denke ich.

Ich bin sehr gespannt und auch etwas aufgeregt... Abwarten, richtig? Vielleicht erstelle ich noch einen eigenen Post zu dem Beitrag und wie er mir gefallen hat - wenn ihr mögt.

Das war es auch schon für heute, ich werde jetzt die letzten Stunden meines Geburtstages genießen. Bis die Tage, Freunde!

13. August 2015

Zeitverschwendung



Es ist vollbracht! Ich bin vorhin tatsächlich fertig geworden, juhu! Vielleicht denkt ihr euch jetzt:"Für so etwas Kleines hat sie mehrere Tage gebraucht?" Darauf sag ich: Ja, für so etwas Kleines habe ich mehrere Tage gebraucht. Beim Zeichnen kommt mein Hang zur Detailarbeit und zum Perfektionismus besonders stark hervor und daher brauche ich für gewöhnlich länger als andere Menschen. Doch wie heißt es so schön? Besser spät als nie.

Bisher sind die Motive meiner Zeichnungen meistens im Kopf entstanden. Ich habe mir etwas überlegt, es zu Papier gebracht und erst danach oder vielleicht währenddessen den Zusammenhang zur Dermatillomanie gesucht. Die zugehörigen Deutungen habe ich mir dementsprechend auch erst nach der Betrachtung meiner Bilder überlegt. Doch diesmal ist es andersherum gewesen. In der letzten Woche ist mir wiederholt eine bestimmte Sache aufgefallen, aus der sich meine Idee für die Zeichnung entwickelt hat.

Undzwar ist mir (nicht zum ersten Male) aufgefallen, wieviel Zeit die Dermatillomanie frisst. Wie sehr sie einen zeitlich gesehen einschränkt und das meistens auf unvorhersehbare Weise. Wie häufig sie Zeitpläne zerstört und einen in den puren Stress versetzt... Für mich persönlich sind zwei Beispiele aus meinem Alltag besonders heraus gestochen: Erstens war das eines Morgens vor meinem Ferienjob während meiner Morgenroutine im Badezimmer. 30 Minuten habe ich vor dem Spiegel verschwendet! Letztendlich bin ich Gott sei Dank nicht zu spät gekommen, doch ich musste meine Schmink- und Frühstückszeit kürzen und darüber hinaus mit ordentlich Tempo zur Jobstelle radeln. Ich kann wohl froh sein, dass ich die verschwendete Zeit wieder einigermaßen aufholen und so die Folgen des Drückens weitesgehend vermindern konnte. Das zweite Beispiel spielte sich so gut wie jeden Abend ab: Es war ca. 22:30/23:00 Uhr und ich machte mich bettfertig, um dann vielleicht gegen 23:00-23:30 schlafen zu können, weil ich ja um 5:15 Uhr wieder aufstehen musste. So war jedenfalls mein Plan... Doch das Skin Picking machte mir jedes Mal einen Strich durch die Rechnung, indem ich zwischen 15 und 45 Minuten damit verbracht habe, an meiner Haut zu drücken. Das führte dazu, dass ich schlussendlich doch erst gegen Mitternacht oder sogar später im Bett war.

Genau diese Zeitverschwendung, über die man scheinbar keine Kontrolle hat, soll durch meine Zeichnung verdeutlicht werden. Aus dem Grund ist eine menschliche Hand zu sehen, die eine Uhr festhält. Diese Uhr scheint sich zu verflüssigen oder zu schmilzen, da bereits Tropfen hinunterlaufen. Dies steht für die wahnsinnig schnell verstreichende Zeit und das nicht mehr vorhandene Zeitgefühl während des Skin Pickings. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr man die Zeit vergisst, wenn man einmal in diesem bekannten "Rauschzustand" ist. Man denkt hinterher vielleicht, es wären höchstens 5-10 Minuten vergangen, doch wenn man dann auf die Uhr schaut, sind es plötzlich nahezu 60 Minuten! Das dürfte jeder Betroffene nur zu gut kennen. Mit viel Fantasie könnte man noch meinen, dass die Haltung der Hand so aussieht, als würde die Uhr gequetscht oder gedrückt werden, wie es sonst mit der Haut passiert. Oben rechts steht in Sütterlinschrift "tic tac tic tac", was für mich die Bedeutung einer Sekunde, Minute, Stunde, ... verdeutlichen soll. Die Zeit ist uns allen gegeben und wir können damit machen, was wir wollen. Ob wir sie sinnvoll verwenden oder nicht, liegt also - in diesem Fall wortwörtlich - in unseren Händen! Die Dermatillomanie fällt in meinen Augen eindeutig in die Schiene "sinnloser Zeitvertreib", doch leider ist es nicht so einfach, sie zu vermeiden, nur weil sie sinnlos ist. Wenn es so einfach wäre, würde es diesen Blog nicht geben, richtig?

Zu guter Letzt möchte ich mich dafür entschuldigen, dass die Qualität dieser Fotos nicht endlos hinreißend ist (oben rechts an der Schrift zu sehen)! Und bei der Hand hatte ich am Ende keine große Lust mehr, deswegen ist auch sie nicht perfekt, sondern hat so ihre Fehlerchen... Naja, ich habe auch meine Fehler, also passt's. Meinungen und Kritik sind jedoch selbstverständlich erwünscht!

Ich wünsche euch allen ein schönes und ruhiges Wochenende, wir hören uns dann vielleicht Montag oder Dienstag wieder. Bis bald!

12. August 2015

Eindrücke meiner Haut - 9

Hallöchen!

Heute habe ich fleißig gezeichnet und dabei den Großteil fertigstellen können, was bedeutet, dass ich hoffentlich morgen fertig werde und den Post schreiben kann! Wäre jedenfalls super, denn am Freitag fahre ich in Begleitung meiner Mum und ihrem Freund mit dem Motorrad nach Cuxhaven. Dort wird bis Sonntag gecampt und dann zurückgefahren. Da Sonntag allerdings mein Geburtstag ist, werden für den Nachmittag noch meine Großeltern zum Kuchenessen und Karten spielen eingeladen. Das heißt für meinen Blog: Totenstille für die 3 Tage. Wie es die Woche danach aussieht, weiß ich noch nicht ganz...neben dem Gespräch mit D. stehen noch ein paar andere Dinge an - also muss ich mal sehen.

Aaaaber für heute habe ich mal wieder ein paar aktuelle Bilder meiner Haut. Ihr werdet sehen, dass mein Hautzustand schlechter ist als auf meinen letzten Fotos. Das bedeutet gleichzeitig, dass ich die letzten Tage immer gedrückt habe... Ich habe es einfach nicht geschafft, es zu lassen. Der zweite Versuch, meinen Highscore zu knacken, wird sozusagen nur nach hinten verzögert und das gefällt mir natürlich nicht. Meine Vermutung für die Ursache des Skin Pickings der letzten Tage liegt darin, dass ich immer nervöser und aufgewühlter werde, weil das klärende Gespräch mit D. immer näher rückt. Es kommen viele Gefühle zusammen, die sich vermischen und mich nicht ruhen lassen. Ich kann mich einfach nicht darauf konzentrieren, meine Hände von meiner Haut zu lassen. Zusätzlich merke ich, dass mir Ablenkung fehlt. In jeder Minute, die ich nicht durch irgendeine Beschäftigung abgelenkt bin, denke ich an D. und das Gespräch und werde im Zuge dessen traurig. Aber was soll ich schon groß machen? Abwarten bis nächste Woche ist das Einzige, was ich machen kann. Wahrscheinlich werde ich erst danach wieder den richtigen Kurs bezüglich der Dermatillomanie aufnehmen können - sofern ich nicht am Boden zerstört sein werde. Aber auch in der Hinsicht kann ich nur abwarten... Verzeih es mir, meine liebe Haut...







Leider musste ich dieses Mal wieder feststellen, wie schwer es ist, die Realität mit einer Kamera einzufangen. Daher kann ich nur sagen: Diese Bilder - besonders die von meinen Beinen - sind nicht komplett realitätsgetreu! Die Kamera verschluckt viele Details, die mit dem bloßen Auge besser zu erkennen sind. Ein fettes Sorry dafür, aber ich habe mein Bestes getan.

Ansonsten noch einen schönen Abend und hoffentlich bis morgen!

9. August 2015

Die Entwicklung meines Selbstbewusstseins

Na ihr!

Der Post mit meiner Zeichnung muss leider noch etwas warten, weil ich im Moment nicht gerade in Zeichenlaune bin... Das tut mir zwar leid, doch ich weiß ganz genau, dass mich das Ergebnis bei Weitem nicht zufriedenstellen würde, wenn ich jetzt zeichnen würde. Deswegen muss das noch etwas warten, aber dafür gibt es heute einen Post, an dem ich schon seit längerer Zeit sitze und der ziemlich lang sein wird. Außerdem habe ich ihn am Ende dieses Posts mehr oder weniger angekündigt, es wird also Zeit. Er wird sich um die Entwicklung meines Selbstbewusstseins drehen. Auf die Idee kam ich, als ich letztens tatsächlich mal wieder mein altes Tagebuch herausgeholt habe, in dem ich hauptsächlich etwas geschrieben habe, als ich in meiner Tiefphase war. Wenn ich ehrlich bin, muss ich an dieser Stelle sagen, dass ich keinen blassen Schimmer habe, wie der folgende Post aufgebaut sein oder wie lang er sein wird. Ich schreibe einfach mal drauf los und hoffe, dass es kein zu großes Wirrwarr wird und ihr durchsteigen könnt. Beginnen wir mit einem kleinen Zitat, welches ich mir in Gedanken zusammengestellt und "zu Papier" gebracht habe:

Das Selbstbewusstsein ist eines der am ungerechtesten verteilten Charaktereigenschaften. Es gibt Menschen, die eindeutig zu selbstbewusst für das sind, was dahinter steckt und es gibt leider auch unzählig viele Menschen, die aufgrund verschiedenster Ereignisse zu wenig Selbstbewusstsein haben, obwohl sie es nicht verdient haben.

Die Geschichte meines Selbstbewusstseins musste Höhen und Tiefen durchleben, was bedeutet, dass ich nicht schon immer so war, wie ich heute bin. Fangen wir deshalb hinten an - gaaanz weit in der Vergangenheit. Man kannte mich als extrovertiertes, lautes und selbstsicheres Kind, typisch Sternzeichen Löwe eben. Ich habe meine Meinung stets gerade heraus gesagt und vermutlich habe ich dabei des Öfteren zu wenig auf die Gefühle meiner Mitmenschen geachtet, aber man muss auch bedenken, dass ich noch jung war.


Ich hab mir von niemandem in meinen Kram reinreden lassen und verunsichert hat mich erst recht niemand. Obwohl ich eigentlich seit dem Kindergarten geärgert und gehänselt wurde, blieb mein Selbstbewusstsein stark. Kinder können manchmal fies sein, ich hielt es damals für normal. Probleme mit meinem Aussehen hatte ich ebenfalls nie wirklich, es war also alles paletti und ich war mit mir selbst im Reinen.


Die ersten Unsicherheiten bezüglich meines Aussehens kamen dann ganz klassisch zum Einsetzen der Pubertät auf, was bei mir recht früh war. Es ging los mit Hautunreinheiten und Akne und außerdem war ich auch sehr lange untergewichtig, woran ich aufgrund einer Krankheit nichts ändern konnte. Mich selbst störten diese Dinge schon, aber ich habe dennoch nicht so viel Wert drauf gelegt, weil mir damals nicht wichtig war, was Andere von mir dachten. Selbstverständlich habe ich registiert, dass andere Mädchen keine bzw. weniger Probleme mit Pickeln hatten als ich, aber das war mir kein Dorn im Auge. Man könnte fast sagen, dass ich damit zurecht kam, einige pubertätsbedingte Makel zu haben.


Mit ungefähr 13 Jahren fing ich an, meine Vergangenheit zu reflektieren und über langes und wiederholtes Nachdenken hinweg begann ich auch, sie zu "kritisieren". Meine Kindheit und Jugend waren nicht wirklich rosarot, ich hatte/habe es teilweise sehr schwer, aber damals habe ich das überspitzter gesehen, als es wirklich war. Ich habe mich nur auf die Schattenseiten meines Lebens fokussiert und um sie getrauert. Jegliche Fehler, die ich in meiner Vergangenheit gefunden habe, konnte ich nicht akzeptieren. Dies könnte ich nun noch meilenweit fortführen, doch kurz gesagt ist es so: Ich war Tag für Tag traurig, konnte mich nur an wenigen Dingen erfreuen und war auch sehr pessimistisch, was die Zukunft anging. Vor meiner Familie habe ich eine Fassade aufgebaut, die meine Gefühle verbarg, doch meinen damaligen Freundinnen habe ich eher gezeigt, wie es mir wirklich ging. Familie und Öffentlichkeit standen quasi außerhalb der Mauer, die ich um mich selbst errichtet habe, meine Freundinnen standen auf der Mauer und nur ich selbst befand mich in der Mauer. Was bedeutet, dass meine Freundinnen eine Ahnung hatten, was in mir vorging, mehr jedoch nicht. Wie ich wirklich war, wusste niemand.

So begann meine persönliche Tiefphase im Leben, die sich bis in mein 16. Lebensjahr zog. Über die Jahre hinweg wurden meine Probleme immer schlimmer, wodurch ich immer trauriger wurde und meinen Lebensmut Stück für Stück verlor. Durch ebenso intensiver und häufiger gewordene Mobbereien und Fertigmachereien in der Schule (die ich nicht bis in's Detail ausführen möchte) bröckelte auch mein Selbstbewusstsein. Irgendwann begann ich nämlich, die Beleidigungen Anderer bezüglich meines Aussehens zu glauben und so enstand in meinem Inneren gewaltiger Selbsthass. Ich hasste mich und mein Leben abgrundtief und weil alles so schlecht lief, sah ich mich nur bestätigt. In der Zeit verlor ich auch deshalb den Halt, weil meine Freundinnen mich im Stich ließen und meine Familie, die eh schon kaputt war, noch mehr in die Brüche ging. Es kamen viele Dinge zusammen, die ich von Anfang an für mich selbst behielt und niemandem erzählte (davon habe ich schonmal kurz berichtet). Mein Hass und meine Traurigkeit fraßen mich sozusagen von innen auf und im Nachhinein betrachtet war ich restlos überfordert...

Zum Skin Picking in der Zeit kann ich Folgendes sagen (was ich auch schon das eine oder andere Mal hier erwähnt habe): Es war für mich reine Bestrafung. Anders gesagt diente es mir als eine besondere Art des selbstverletzenden Verhaltens. Ich konnte mein Aussehen und das, was ich meiner Haut Tag für Tag antat, nicht akzeptieren und dachte, ich selbst wäre der Fehler. In meinen Augen war ich ein Monster und dieser Gedanke verstärkte meinen Hass auf mich selbst, was dazu führte, dass ich erst recht an meinen Pickeln herumdrückte. "Schlimmer kann ich sowieso nicht mehr aussehen" war einer meiner Hauptgedanken damals. Mein Selbstwertgefühl und mein Selbstbewusstsein waren im Keller, das könnt ihr euch sicher denken. Ich fühlte mich hässlich, abstoßend, scheiße, nicht liebenswert und sowieso wie der totale Außenseiter. Als ich mit Mitte 15 erfuhr, dass ich an Skin Picking leide, verstärkte dies mein Gefühl, ein Außenseiter zu sein. Von der starken, selbstbewussten und extrovertierten Jacqueline war nichts mehr übrig. Als wäre ich ein anderer Mensch geworden und das eigentlich nur durch äußere Einflüsse wie fiesem Mobbing, fehlenden Freunden usw.




Doch das war nicht noch nicht alles in Zusammenhang mit der Dermatillomanie, denn ich hatte auch große Angst. Ich wusste ja, wie es ist, beleidigt und gemobbt zu werden, deshalb wollte ich nicht, dass auch nur eine einzige Person von meiner psychischen Störung erfährt und deshalb noch einen Grund mehr hätte, mich zu beleidigen. Ich habe wirklich alles getan und mein Bestes versucht, um jegliche Pickel und Narben zu verstecken. Dazu gehörte zum einen die Schminke: Bei jeder Gelegenheit, in der mich eine außenstehende Person sehen konnte, musste ich geschminkt sein! Ohne mein volles Programm an Concealer, Abdeckstift, Make-Up etc. habe ich keinen Fuß vor die Tür gesetzt. Zum anderen war die Wahl meiner Klamotten wichtig - oben habe ich mal drei Beispielfotos aus der Zeit für euch herausgesucht. Ihr seht nichts an Pickeln oder Narben? Ja, genau. Das war auch meine Absicht und ein unverzichtbares Muss. Selbst im Sommer war das wichtig für mich und aufgrund dessen kamen nur ca. 20 % meiner Kleidung aus dem Kleiderschrank infrage. Die Kleidungsfrage war jeden Morgen wieder ein großes Problem, doch irgendwie habe ich es tatsächlich mehrere Sommer lang geschafft, so zu leben. An dieser Stelle möchte ich mich nicht zu sehr wiederholen, da ich dieses Thema schon in dem Post "Versteckspiel" behandelt habe. Bei Interesse schaut ihr einfach da mal rein!

Von alleine kam ich aus dem Dilemma und den immer wieder auftauchenden Teufelskreisen mit dem Skin Picking jedenfalls nicht heraus. Zufrieden war ich zwar nicht damit, in einem tiefen, schwarzen Loch zu hocken, doch irgendwie kam ich klar. Man könnte auch meinen, dass ich mit der Zeit lernte, in diesem Zustand zu leben und dass ich deshalb von selbst nicht hundertprozentig etwas ändern wollte. Den Rest der Geschichte, der nun folgt, kennt ihr wahrscheinlich schon, weshalb ich mich kurz fassen werde.

Was hat also dazu geführt, dass ich heute wieder so selbstbewusst und stark bin wie früher? Der Auslöser dafür war D., den ich im Frühjahr 2013 im Internet kennenlernte. Wir verstanden uns von Anfang an gut, der Kontakt wurde intensiver und bald kam es dann zum ersten Treffen. Wir entwickelten Gefühle füreinander und führten eine ziemlich glückliche, starke und außergewöhnliche Beziehung, würde ich sagen. Er zeigte mir, dass ich mich nicht schämen muss und dass er mich trotz meiner Fehler so liebt, wie ich bin. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich wohl und verstanden, ich war bereit, mich ihm gegenüber zu öffnen. So verhalf er mir dazu, mich und mein Leben zu akzeptieren und auch zu lieben. Ich schloss mit meiner Vergangenheit und meiner Traurigkeit darüber (größtenteils) ab und mein Selbstbewusstsein stieg Stück für Stück. Mein Pessimismus verwandelte sich langsam in Optimismus - ich machte quasi eine 180°-Drehung. Nebenbei erkannte ich, dass ich wieder wahre Freunde in meinem Leben hatte und auch das verhalf mir sehr und stärkte mich. Irgendwann war ich dann so stark, von selbst an mir und meinem Lebensstil zu arbeiten und mich auch unabhängig von der Liebe von D. mit mir zufriedenzugeben. Ich wurde offener, was meine Dermatillomanie betrifft und bewältigte immer wieder neue Aufgaben...

...Das Ende der Geschichte ist bekannt, schließlich erlebt ihr es gerade mit. Im November letzten Jahres wagte ich mit meinem Blog den Schritt in die Öffentlichkeit und auch über diese Monate hinweg habe ich immer noch viele, kleine Stückchen Selbstbewusstsein hinzu gewonnen. Ich wachse an meinen Aufgaben, die ich mir selbst stelle und verstecke mich nicht mehr vor mir selbst oder vor den Augen anderer Menschen. Ich stehe zu mir und meinen Fehlern und bin darüber hinaus dazu bereit, sie zu zeigen! Darauf bin ich in Anbetracht der Tatsache, dass das nicht immer so war, auch sehr stolz!

Einerseits ist meine Geschichte vielleicht so etwas wie ein Happy End, aber andererseits ist es eine immer fortlaufende Entwicklung, die auch ihre Tiefen hat. Ihr lest es ja selbst: Es gibt Momente, in denen ich traurig und schwach bin, doch sie sind weit in der Unterzahl. Und ich bin heute stark und reif genug, um damit besser umgehen zu können als damals. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit mir und das trotz meiner Pickel und Narben. Zur Verdeutlichung meiner Zufriedenheit habe ich hier einfach noch einmal ein paar Bilder, wo ich lache. Gibt auch einen schönen Abschluss, oder?



7. August 2015

Auf der Flucht

Ich liege im Bett und habe soeben ein Nickerchen hinter mir, was länger wurde als geplant... Aber ich brauchte es dringend und das nicht nur, weil ich so kaputt bin!

Nach ein paar wenigen Minuten, die ich an meiner Zeichnung saß, verschwanden die Lust und die Motivation mit einem Schlag. Manchmal habe ich das einfach und in fast allen Fällen halte ich in solchen Momenten sehr wenig von mir und meinem Können. Es kam in der Vergangenheit auch nicht selten dazu, dass ich angefangene Zeichnungen und Malereien mit Wut zerstörte, weil ich so unzufrieden war. Meine Gemütslage ist dann relativ ähnlich wie ich es in dem Post "Hass" beschrieb, nur nicht ganz so ausgeprägt. Ich möchte dann am liebsten vor mir selbst und meinem Leben fliehen und so viel Abstand wie möglich gewinnen. Ich möchte, dass die Zeit vergeht, ohne, dass ich denke und bei vollem Bewusstsein bin. Die Lösung ist demnach, dass ich mich ins Bett lege und schlafe und das habe ich in den vergangenen Monaten sehr oft getan. Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass es besser wäre, sich den Gefühlen zu stellen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, aber das erscheint mir wie eine schier unlösbare Aufgabe.

Auch heute Abend wollte ich mir selbst entfliehen, bin aber vorher schnell ins Bad gegangen, um mich abzuschminken. Währenddessen stieg ein starker Drang nach Skin Picking in mir auf, dem ich im Normalfall nachgegangen wäre. Im Normalfall hätte ich nach dem Abschminken das Licht am Alibert angemacht und erstmal 20-30 Minuten an meiner Haut gedrückt. Doch Gott sei Dank habe ich dies nicht getan, sondern bin auch diesem Drang entflohen. Ich habe mir ganz aktiv und bewusst gedacht:"Nein, du drückst jetzt nicht! Wenn du vor dir selbst weglaufen kannst, indem du schläfst, dann kannst du auch vor dem Skin Picking weglaufen. Reiß dich noch ein paar Augenblicke zusammen, dann hast du es geschafft, Jacqueline!". So bin ich bildlich gesehen also gelaufen und gelaufen...bloß ganz weit weg von all meinen Sorgen und Problemen. Einerseits ist es ziemlich stark, diesen Schattenseiten des Lebens so gut aus dem Weg gehen zu können, aber andererseits ist es auch unglaublich feige. Oder nicht!? Ich weiß noch nicht ganz, was ich davon halten soll. Das Einzige, was ich weiß: Diese Methode funktioniert. Jetzt gerade fühle ich mich besser als vor dem Nickerchen, obwohl meine Laune sicher noch besser sein könnte. Aber ich habe Zeit totgeschlagen, ohne in negativen Gedanken versunken zu sein und das erscheint mir positiv! Nicht zuletzt habe ich logischerweise noch eine gute Portion Kraft getankt, die mein Körper dringend nötig hatte. Doch das scheint nicht gereicht zu haben, denn ich bin immer noch müde und daher denke ich, dass ich gleich weiter schlafen werde. Diesmal aber nicht, weil ich auf der Flucht bin. Diesmal, weil ich mich erholen möchte.

6. August 2015

Fotoserie April - Part 4

Einen sonnigen guten Abend!

Ich muss mich wirklich dafür entschuldigen, dass die letzten Tage nichts von mir kam! In meinem vorletzten Post freute ich mich noch darüber, dass ich so regelmäßig schreibe und dann kommt diese Pause - tut mir leid. Die Gründe für meine Abwesenheit waren vielfältig: Einerseits macht mir die Hitze mal wieder zu schaffen und in Verbindung mit dem Ferienjob macht mich das irre schlapp und kaputt, weswegen ich die letzten Nachmittage viel geschlafen habe. Außerdem ist meine Laune entgegen meiner Erwartung des letzten Posts nicht besser geworden; mich beschleichen weiterhin Gefühle von Sehnsucht, Trauer und Schmerz. Besonders dann, wenn ich daran denke, dass die "Deadline" immer näher rückt. D. und ich haben uns nämlich darauf geeinigt, dass wir uns in der Zeit vom 17.8-21.8 wieder beieinander melden und dann wird sich auch hoffentlich klären, wie es weiter geht und ob es Zukunft gibt. Nur leider hängt das größtenteils von ihm ab, weshalb ich total unsicher bin und Angst habe. Diesbezüglich ist mein Leben ein einziges Chaos, aber das gehört hier nicht hin.

Momentan arbeite ich wieder an einer neuen Zeichnung für euch, mit der ich gestern angefangen habe. Doch auch nach einiger Zeit, die ich heute daran gearbeitet habe, bin ich noch nicht weit vorangeschritten... Das zerstört mir ein wenig meine Pläne, denn eigentlich wollte ich die Zeichnung gerne in einen Post einbauen, der für die letzten Tage spricht. Und obwohl ich damit hinterher hängen werde, möchte ich dieses Thema unbedingt hier einfließen lassen! Deswegen werde ich möglichst zügig weiter arbeiten, damit ihr bald lesen könnt, wovon ich spreche.

Für heute bedeutet das, dass ich euch mit Fotos hinhalten werde, was hoffentlich in eurem Sinne ist. Mir ist nämlich aufgefallen, dass ich letzten Monat keinen Part meiner Fotoserie gepostet habe, daher passt es ja ganz gut, wenn ich das nun nachhole. Die folgenden Fotos sind allesamt aus dem Palmenhaus, welches sich direkt auf der Schlossterasse der Mainau befindet. Im Frühjahr findet dort eine Orchideenschau statt, die stets viele Besucher und Bewunderer anlockt. Wenn ihr euch erinnert: D. und ich waren im April auf der Mainau, d.h. genau zur richtigen Zeit. Auch ich war ziemlich begeistert von den vielen verschiedenen und prächtigen Palmen- und Orchideenarten, weswegen ich dort ebenso viele Fotos geschossen habe. Sie sind vielleicht keine Kunstwerke, schließlich habe ich nur eine Digitalkamera und bin keine professionelle Fotografin, aber trotzdem finde ich sie ganz hübsch und sehenswert. Vielleicht gibt es ja sogar einige Leute unter euch, die sich ein wenig für Pflanzen interessieren. :)












Dies ist auch schon der letzte Part meiner Fotoserie, der Rest an Bildern ist nur privat sehenswert. Ich hoffe, dass euch diese kleine Abwechslung in meinem Blog gefallen hat und wenn ja, dann könnt ihr mir das gerne mitteilen, vielleicht gibt es in Zukunft mal ähnliche Gelegenheiten. Hier sind die vergangenen drei Teile für euch:

Fotoserie April - Part 1
Fotoserie April - Part 2
Fotoserie April - Part 3

Übrigens habe ich letztens die 25.000-Marke mit meinen Seitenaufrufen geknackt. Ein herzliches Dankeschön dafür, das ist sehr motivierend!

1. August 2015

Verdrängung der Schmerzen


Dieses Foto ist heute Nacht entstanden, nachdem einige Minuten Tränen geflossen sind. Gestern war irgendwie kein guter Tag für mich... Gefühle von Sehnsucht, Vermissen und Trauer haben mich verfolgt und ich konnte nicht damit umgehen. Tagsüber habe ich krampfhaft versucht, diese Gefühle zu verdrängen und es hat auch einigermaßen funktioniert, doch als ich nachts so alleine im Dunkeln bei trauriger Musik in meinem Bett lag, hat es nicht lange funktioniert. Ich konnte nur an das denken, was ich momentan nicht habe und so sehr vermisse wie nichts Anderes. Erst konnte ich nicht weinen, doch bald war ein Punkt erreicht, an dem ich irgendeine Grenze überschritten habe und ab da konnte mich nichts mehr halten. Ich habe den Schmerz, den ich in der Regel nur verdränge, so stark in mir gespürt... Es hat gebrannt wie ein Feuer und sich so angefühlt, als würde es mich innerlich zerreißen. Meine Nägel bohrten sich in meine linke Schulter, um von dem inneren Schmerz abzulenken. Bald darauf habe ich mich erstaunlicherweise wieder fangen können, bevor ich vollkommen hysterisch geworden wäre. Also habe ich mich langsam beruhigt und wollte wieder schlafen, doch als ich vorsichtig mit der rechten Hand über meine linke Schulter fuhr, bemerkte ich die Schwellungen. Ich musste sie sehen und habe sie fotografiert - oben seht ihr das Ergebnis. Als ich das Foto sah, habe ich mir selbst leid getan... Was tue ich manchmal nur? Wieso kann ich immer noch nicht ganz mit Gefühlen umgehen? Ich möchte sie nicht an mir selbst auslassen, doch manchmal habe ich leider keine Kontrolle darüber. Das muss ich wohl oder übel noch lernen...

Um am Ende noch einen Funken Sinn und Struktur in diesen Post zu bringen: Schaut meine Haut im Gesicht auf dem Foto an. Man erkennt wenig, aber dennoch genug, um sagen zu können, dass sie einen Ticken schlechter geworden ist. Oder? Würde ich zumindest sagen, denn ich habe in den letzten Tagen ein wenig an meiner Haut gedrückt und daher gibt es ein paar neue rote Stellen. Trotzdem habe ich mein Ziel vor Augen, so ist es nicht! Jetzt, wo es mir besser geht als gestern, habe ich auch wieder mehr Kraft dafür. Warten wir die nächsten Tage ab.