5. Mai 2015

Ein kleines Schulprojekt - Bilderbearbeitung

Hallöchen Nachteulen.

Momentan erlebe ich den puren Schulstress, ihr glaubt das gar nicht. Seit ich zuhause bin - also seit 15:30 Uhr - hocke ich an Schulkram und ich bin noch lange nicht fertig. Man könnte jetzt meinen, dass ich dann nicht hier hocken und einen Post schreiben sollte, aber hey! Auch ich brauche mal eine Pause. Wenn ich daran denke, dass die nächsten Wochen nicht besser werden, könnte ich mich ins Bett legen und einfach schlafen, bis es vorbei ist.

Mir ist nur eben eine kleine Sache aufgefallen... Verbunden mit Schule, hach wie schön. Bei uns hier in Niedersachsen schreibt man vom Seminarfach aus seine Facharbeit, in der man ein zum gewählten Seminarfach passendes Thema sachlich auseinander nimmt. Ich bin im Seminarfach "Kunst und Politik" und wir konnten uns das Thema selbst aussuchen. So schlossen sich eine Freundin von mir und ich zusammen und wir wählten das Thema "Kindermodels - Spaß, Kunst oder verlorene Kindheit?". Diese Facharbeit soll auf das Studium vorbereiten, weshalb man mit vieeel Quellen arbeiten und sie richtig zitieren muss! Das Ganze wird dann für eine Person 12-15 Seiten reinen Text lang, für zwei Personen 16-20 Seiten usw. Dazu kommen dann Bilder und das Quellenverzeichnis. Ein ganzes Stück Arbeit. Am 18.3 (also vor den Osterferien) war nach 6 Wochen Zeit Abgabe der Facharbeit und meine Freundin und ich haben nach viel Mühe und viel Nerven ein für uns zufriedenstellendes Ergebnis erzielt und abgegeben. Es wurden dann auch 14 Punkte, yeah! :)

Nun aber mal weiter im Kontext. Die reine Facharbeit soll's nicht gewesen sein, denn darauf folgt noch der Vortrag, in dem man mehr sagen muss als in der Facharbeit selbst. Es gilt, ein noch unerwähntes Thema hineinzubringen und die Facharbeit kreativ, ansprechend und locker vorzutragen. Als neues Unterthema wählten wir eine Art Selbstprojekt - bezogen auf Bildbearbeitungen mit beispielsweise Photoshop. Uns hat eben sehr schockiert, wie sehr die Fotos von einigen Kindermodels bearbeitet werden, sodass jegliche Natürlichkeit und kindliche Ausstrahlung verloren gehen und der Eindruck einer kühlen, emotionslosen Barbie bleibt. Wir wollten das folglich selbst ausprobieren und dazu habe ich heute Fotos gemacht, deswegen auch die Idee dieses Posts. Der eine Teil der Fotos drehte sich um den Körper - ich habe also mit einer App meine eigene Figur dünner und auch dicker geschummelt. Das Gleiche habe ich mit meinem Vater gemacht. Schon erstaunlich, wie gut das funktionierte, das hat mir echt die Augen geöffnet, wie sehr und wie einfach man heutzutage schummeln kann. Da diese Fotos aber nicht unbedingt etwas mit meinem Blog zutun haben und ich außerdem keine eventuell triggernden Bilder hier haben möchte, lade ich sie nicht hoch. Tut mir leid.

Aber seid nicht enttäuscht, es gab noch einen zweiten Teil. In dem Teil habe ich mein Gesicht bearbeitet bzw. perfektioniert. Neben Licht-, Kontrast, Farb-, Schärfe- und Sättigungskorrekturen habe ich meine Haut gereinigt, Pickelmale und Narben entfernt, meine Augen heller gemacht, die Wimpern verstärkt, die Lippen dunkler gemacht und so ganz leicht an mir rumgeschliffen, könnte man sagen. Das Ergebnis finde ich ziemlich gelungen und da es irgendwie hierher passt, wollte ich euch natürlich zeigen, womit ich mich heute mehrere Stunden beschäftigt habe.


Ihr seht vielleicht direkt, dass ich geschminkt bin, aber man kann ja trotzdem noch die unreine Haut erkennen, daher reichte mir das. Links ist das Original, rechts die bearbeitete Version. Das Ganze nochmal in groß und einzeln:



Ich bin kein Experte in all dem, was ich da bearbeitet habe, aber ich finde, dass sich der Effekt erkennen lässt. Man sieht einen Unterschied, da ich im bearbeiteten Bild ziemlich anders und leicht unnatürlich aussehe. Eins ist mir im Laufe dieses Tages und der Arbeit an diesem kleinen Projekt aufgefallen: Die Realität lässt sich so unglaublich leicht verschleiern! Es lässt sich mithilfe ein paar kleiner Mausklicks ein neues Ich erschaffen, ein perfektes Ich. Man lässt Problemchen und Makel verschwinden, als wären sie nie da gewesen und hebt andere Dinge dafür umso mehr hervor.

Da stellt sich mir die Frage: Ist das noch vertretbar und wenn ja, bis wohin? Ist Perfektion erstrebenswert? Ich denke, dass sich diese Fragen jeder Einzelne für sich selbst beantworten muss. Es ist sicherlich auch eine Sache des persönlichen Geschmacks, ob man Bilder gerne bearbeitet oder nicht und generell habe ich nichts dagegen, ich bearbeite selbst so ziemlich alle meine Bilder! Aber so wie hier kommt das nie vor. Früher habe ich immer meine Haut gereinigt und alle Pickel entfernt, daher kann ich das auch ganz gut, aber mittlerweile stehe ich zu mir und meinen Fehlern, wie ihr wisst. Perfektion ist nicht mein Ding, ich weiß, dass ich Macken habe und daher lasse ich alles im Originalzustand und feile an meinen Fotos meistens nur bezüglich Farbe, Kontrast, Schärfe, Licht, Sättigung u.Ä. rum. Warum die Macken und Fehler verschwinden lassen? In echt sind sie doch sowieso noch da, man lügt Außenstehenden dann nur ein Scheinbild vor. Das ist ein großer Punkt, den ich seit einiger Zeit nicht mehr mitmache und auch nie wieder mitmachen möchte. Stattdessen will ich zeigen, wer ich wirklich bin - eine junge Frau mit Narben und Pickeln auf der Haut. Eine junge Frau mit Stärke und Selbstsicherheit.

....Nun, der Post wurde länger als gedacht. Es ist schon sehr spät, doch ich muss noch Einiges an Schulkram bis morgen erledigen. Daher wünsche ich euch eine gute Nacht!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich hoffe, euch hat dieser Post gefallen! Ihr wollt einen Kommentar hinterlassen, mir Lob, Anregungen, Tipps oder auch Kritik geben? Dann macht das, ich freue mich jederzeit über Rückmeldungen und werde antworten. :) Ihr wollt mich weiterführend per E-Mail anschreiben? Ich bin unter folgender E-Mail für euch erreichbar: dermatillomanie-blog@web.de

- Kommentare und Datenschutz -
Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt. Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Google-Produkte.
Um auf diesem Blog zu kommentieren, brauchst du ein Google-Konto. Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu gibt es in meiner Datenschutzerklärung.