31. Dezember 2014

Freiheit

Guten Tag, ihr da draußen! Gerade habe ich ein wenig Zeit für einen Post.

Heute ist Silvester und gleichzeitig leider ein Tag, an dem ich mich irgendwie leer und traurig fühle. Ich weiß nicht, wieso ich mich so fühle - ob es einen Grund hat oder nicht... Aber das stelle ich jetzt mal beiseite, denn darum soll es nicht gehen.

Mein Freund ist nun seit knapp einer Woche bei mir und eigentlich geht es mir deswegen mehr als gut. Wie ich es vor seiner Ankunft ahnte, habe ich nun nicht mehr an meiner Haut gedrückt, seit er da ist. Erstens komme ich dazu gar nicht wirklich und zweitens bin ich abgelenkt und glücklich. Es braucht kein bisschen Kraft, kein Skin Picking zu betreiben! Ich fühle mich wie in einer anderen Welt - völlig sorgenlos, leicht und frei. Diese Freiheit fühlt sich unbeschreiblich gut an, auch wenn ich weiß, dass sie vergänglich ist. An diese Vergänglichkeit versuche ich im Moment nicht zu denken, denn ich will den Moment genießen. Ich will ein wenig im Hier und Jetzt leben, ohne Angst und sorgenvolle Gedanken um die Zukunft.

Das war es für den heutigen Tag auch schon von mir. Ich erwähnte es zwar schon im letzten Post, aber kommt gut in das neue Jahr! Bis bald, Jacqueline.

25. Dezember 2014

Zwischenziel erreicht? & Eindrücke meiner Haut - 3

Guten Morgen, möchte ich schon fast sagen, obwohl ich seit halb 11 wach bin. Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest, habt tolle Geschenke bekommen und gut gegessen! Mein Tag war gestern sehr schön, bis auf eine Sache...

Ich hatte wieder einen Rückfall und diesmal kann ich den leider nicht einfach mit "war nicht so schlimm" abstempeln. Es war schrecklich - ich stand wieder bis tief in die Nacht im Badezimmer und verunstaltete mich. Was mich an der Sache am meisten wütend macht und enttäuscht: Ich hatte wieder "Spaß" dran und war total euphorisch. Ich konnte und wollte nicht aufhören, suchte jede Hautpartie mehrmals ab und zerstörte damit meine tollen Ergebnisse... Noch kurz davor lief es so gut und ich hatte mich davon entfernt, Skin Picking als etwas "Tolles" anzusehen, denn ich wollte das wirklich nicht mehr. Doch plötzlich fing es vor ein paar Tagen an, steil bergab zu gehen und ich konnte mich nirgendswo festhalten, also stürzte ich in die Tiefe. Auch der Gedanke daran, für meinen Freund (und für mich) so hübsch auszusehen wie möglich, brachte mir nichts mehr. Es fühlte sich so entfernt an, dass mein Freund bald kommt und daher konnte mich das nicht vom Drücken abhalten. Irgendwie wusste ich, dass es so kommen würde. Ist es Schicksal? Soll es so sein? Ich versuche natürlich, bestmöglich damit umzugehen und mich nicht davon beeinflussen zu lassen, aber das ist wirklich schwer! Seit gestern Abend ekel ich mich wieder selbst so dermaßen an, dass ich mich am liebsten nicht ansehen und in mein Bett verkriechen würde - für Tage, Wochen.

Naja... Lange Rede, kurzer Sinn: Mein Zwischenziel ist nicht erreicht, obwohl es eine Zeit lang wirklich mehr als zufriedenstellend gelaufen ist... Wäre mein Freund ein paar Tage vorher schon gekommen, wäre das Ganze hier wohl nicht passiert, aber nun ist es nicht mehr zu ändern. Ich muss diese Niederlage jetzt hinnehmen und akzeptieren! Vermutlich sollte ich ganz einfach darüber hinweg sehen und nicht so viel darüber nachdenken.

Am Ende dieses Posts hab ich noch 2 Fotos und ein Video von dieser Nacht für euch. Erschreckt nicht: Ich habe das Bildmaterial kurz nach dem Rückfall aufgenommen, d.h. meine Haut ist angeschwollen und nicht im Normalzustand. Zu guter Letzt entschuldige ich mich für die miese Videoqualität, ich musste es mit meinem Handy aufnehmen, da meine Kamera kaum noch Akku für die Fotos hatte. Und wundert euch nicht über das andauernde Geräusch, das ist unsere Absaugung im Bad.







Damit wünsche ich euch noch schöne restliche Feiertage und einen guten Rutsch in's neue Jahr 2015! Ich weiß nämlich nicht, ob ich mich melden werde, solange mein Freund hier ist.

23. Dezember 2014

Angst

Es ist Mitternacht und ich hatte einen erneuten Rückfall. Das bedeutet, ich habe wieder ein Versprechen an mich gebrochen. Ich bin enttäuscht und traurig, fühle mich so extrem hin- und hergerissen, da es doch letztens noch so super lief. Alles kommt mir im Moment so vor wie am Anfang: Keine Struktur, extreme Hoch- und Tiefpunkte, tiefe Trauer... Ich will das nicht mehr und ich hab Angst. Ich habe große Angst vor mir, meinen Gedanken und meiner Zukunft. Gerade eben schossen mir schlimme Gedanken, die ich nur von früher kenne, durch den Kopf und das hat Zweifel aufkommen lassen. Bin ich wirklich über meine mehrjährige Tiefphase hinweg? Bin ich wirklich stärker geworden? Bin ich wirklich von weniger Problemen belastet bzw. sind meine großen Probleme (besonders mit mir selbst) wirklich verschwunden? Ich kann mir all diese Fragen nicht beantworten und genau deshalb fühle ich mich leer... Was ich weiß: In mir herrscht ein ständiger Kampf. Ein Kampf zwischen Gut und Böse, wenn man so will. Das Böse ist natürlich das Skin Picking oder die Seite von mir, die es 'betreibt' und das Gute ist die Seite von mir, die damit fest entschlossen aufhören will. Wahrscheinlich kann sich kaum jemand da draußen vorstellen, wie anstrengend so ein Kampf mit sich selbst ist. Man kommt nie zur Ruhe, was bedeutet, dass man nie mit sich selbst im Reinen sein kann, solange die zwei Hälften in einem gegeneinander kämpfen. Und da hätten wir meine nächste Angst: Kann ich das Skin Picking jemals "loswerden"/"besiegen"? Muss dazu nicht vorausgesetzt sein, dass man im Reinen mit sich selbst ist und sich vollkommen akzeptiert? Auch das kann ich mir nicht beantworten, was mich verzweifeln lässt. Ich möchte so sehr frei vom Skin Picking sein, doch es ist so schwer ohne erkennbar konstante Struktur... Mir fehlen die Worte, um meine Gefühlslage in diesem Moment auszudrücken. Ein bisschen fühle ich mich einsam, ja. Doch das ändert sich übermorgen Gott sei Dank. Und egal, ob ich mein Zwischenziel erreicht haben werde oder nicht: Ich werde die Zeit mit meinem Freund genießen und aus ihr neue Kraft schöpfen!

21. Dezember 2014

Nächster Zwischenstand

Mein momentanes Zwischenziel ist "So wenig drücken wie möglich, bis mein Freund kommt!". Es sind noch 4 Tage, bis er kommt und damit bleibt mir nicht mehr viel Zeit.

Gestern Abend habe ich leider wieder einen kleinen Rückfall gehabt und damit meine Serie des Nichtdrückens unterbrochen. Das ist natürlich ziemlich schade, ich war schließlich wirklich gut dabei und auf einem konstanten Level. Dennoch sind 10 Tage ohne Skin Picking für mich ein toller Rekord und ich bin stolz auf mich! Ich hätte das nicht von mir gedacht, wenn ich ehrlich bin. Es ist ein schönes Gefühl, mir selbst zu beweisen, dass ich es kann und ich werde es mir wieder beweisen, ganz klar. Auch diesen Rekord möchte ich in Kürze brechen und mich immer weiter steigern!

Das heißt: Ab jetzt wird nicht wieder gedrückt und auch wenn mein Freund bei mir ist, wird nichts an meiner Haut gemacht (wovon ich jedoch sowieso nicht ausgehe). Die nächsten 4 Tage bleiben absolut frei von Skin Picking!

19. Dezember 2014

Motivation gesucht?

Hey, da bin ich wieder!

In diesem Post möchte ich ein bisschen auf das Thema Motivation eingehen. Was kann einen so motivieren? Ja, auf die Idee kam ich gerade ganz spontan, als ich mir einige Videos von einer Youtuberin ansah, die unter Trichotillomanie leidet. Ich kenne sie eigentlich schon länger, aber heute hab ich angefangen, mehr ihrer Videos intensiv anzusehen. Ich finde sie so unglaublich sympathisch, sie sagt ganz oft, wie es ist und was auch mir im Kopf rumschwirrt. Auf mich wirkt sie gleichzeitig unglaublich stark und doch irgendwie verletzlich, wobei sie nebenbei noch eine gute Portion Humor hat. Sie hat nicht das gleiche Problem wie ich, aber ein sehr ähnliches Problem und ja, ich schaue mir ihre Videos gerne an.

Also, von wem rede ich? Von Beckie0. Vielleicht kennt ihr sie ja bereits von diesem Video?

https://www.youtube.com/watch?v=eRvk5UQY1Js

Was ich eigentlich sagen möchte: Mich motiviert es sehr, wenn ich mir Videos auf Youtube angucke. Einige erreichen mich mehr, andere weniger, aber letzendlich legen sie alle einen Schalter in mir um. Undzwar legen sie den Schalter auf "kampfbereit". Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber schaut euch doch am besten mal auf Youtube oder generell im Internet um! Es tut meiner Meinung nach wirklich gut, von anderen Betroffenen zu lesen oder Videos von anderen Betroffen zu gucken. Es gibt da draußen wirklich viele, denen es genauso geht wie euch, auch wenn ihr das nicht glauben mögt.

Ich möchte an dieser Stelle dann einfach noch ein paar Links von Videos, die mich in Momenten von Enttäuschung und Trauer wieder aufgebaut  haben, reinstellen. Schaut sie euch an oder nicht, es ist euch überlassen. Ich empfehle es lediglich, weil es mir persönlich immer wieder die Augen öffnet und mich neu motiviert, wenn ich es z.B. selbst nicht schaffe.

Rebecca (Beckie0) hat zwei Kanäle, einmal einen extra für Trichotillomanie und einen "normalen" Kanal.

Des Weiteren mag ich dieses Video sehr gerne, da es ziemlich persönlich ist und intime Momente mit Dermatillomanie zeigt, in denen ich mich gelegentlich selbst wiedererkannt habe:

https://www.youtube.com/watch?v=p9dzBX2X-q8

Am Ende kann ich nur noch mal folgende Seite empfehlen, auf der ihr eine wunderbare Videoplaylist über dieses Thema findet:

http://www.skin-picking.de/

Damit verabschiede ich mich für den heutigen Abend und bis bald. :)

18. Dezember 2014

Allein

Guten Abend ihr da draußen!

Ich habe genau in diesem Moment so einen riesigen Drang, über mein Skin Picking zu reden, dass es schon fast unaushaltbar ist. Ich möchte so gerne alles an Gedanken/Sorgen/Problemen/Geheimnissen rund um meine Dermatillomanie bei jemandem loswerden, mich austauschen, andere Menschen informieren oder einfach nur in den Armen einer vertrauten Person liegen und weinen. Tja, wo kann ich meine wirren Gedanken besser loswerden als hier?

In einem meiner Posts erwähnte ich, dass es äußerst wichtig ist, darüber zu sprechen. Reden hilft! Doch irgendwie stellt das Thema eine Art Zwickmühle dar... Einerseits ist es, wie bereits gesagt, extrem wichtig, Vertrauenspersonen darüber in Kenntnis zu setzen, sich Ratschläge/Beistand einzuholen usw., aber andererseits möchte man das an einigen Stellen dann doch nicht. Und warum nicht? Ganz einfach; man fühlt sich allein. Mir persönlich geht es jedenfalls so, dass ich mich mit dem großen Thema psychische Störung sehr allein in meinem sozialen Umfeld fühle. Ich kenne niemanden persönlich, der auch von Skin Picking betroffen ist oder eine andere Verhaltensstörung in der Art hat, was für mich bedeutet, dass mich nie jemand zu 100% verstehen wird. Niemand wird je fühlen können, was ich gefühlt habe bzw. fühle und das macht mich fertig. Ich möchte so gerne mein Innerstes zeigen und preisgeben, was in mir vorgeht, aber das ist einfach nicht möglich. Also bleibt alles an Gefühlen und Sorgen letzendlich doch in mir und zerfrisst mich innerlich, ob ich nun will oder nicht. Verdeutlichen könnte man das vielleicht mit folgendem Vergleich: 'Du befindest dich an einem Ort voller Menschen, wie z.B. der Innenstadt oder irgendwelche großen Events. Du stehst direkt zwischen so vielen anderen Menschen, hörst ihre Stimmen, siehst sie und sie sehen und hören dich. Trotzdem fühlst du dich abgekapselt, wie in einer Seifenblase oder einer eigenen Welt. Die Anderen hören deine Worte, doch sie verstehen dich nicht. Sie sehen dein Äußeres, doch sie sehen nicht in dich hinein, wie könnten sie auch?' Und genau aus dem Grund, dass man sich nie vollkommen verstanden fühlt, bleibt man schlussendlich allein mit seinen Problemen. Man ist allein mit sich selbst, mit dem Kampf gegen die Verhaltensstörung und das macht es so unglaublich schwer. In Momenten der Traurigkeit bist dann nur du da, du und deine eigenen Gedanken. Niemand kann dich aufmuntern. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich unbetroffene Menschen das nicht vorstellen können. Sie würden das Skin Picking und die damit verbundenen Probleme vielleicht runterspielen, weil sie eben nicht verstehen, was dahinter steckt. In meiner Vergangenheit habe ich mir so oft Aufforderungen anhören müssen wie "Hör doch einfach auf! Du machst es nur schlimmer" und das ist das beste Beispiel für das, was ich gerade erklärte. Als Betroffener fühlt man sich in solchen Situationen sehr unverstanden - man möchte am liebsten erklären, wieso/weshalb/warum man das macht und was in einem vorgeht, doch man kann es einfach nicht in Worte fassen. Es sind Gefühle, die tief in einem vorgehen und die man nur dann versteht, wenn man sie selbst fühlt.

Ebenfalls habe ich sehr oft von Freundinnen oder Familienmitgliedern gehört, dass es ja gar nicht so schlimm sei mit meiner Haut und dass ich sie zeigen sollte. Natürlich war der Hintergedanke bei solchen Aussagen sicherlich Motivation für mich, aber auch da fehlt den Leuten das Wissen um meine Erlebnisse, Ängste, Sorgen und Probleme. Ich kann den Menschen das nicht zum Vorwurf machen, sie meinen es ja auch nur lieb, aber mir fällt eine Antwort auf solche Aussagen immer ziemlich schwer. Was soll man darauf sagen? Irgendwo stimmen diese Aussagen, das kann man nicht bestreiten. Man sollte - auf gut Deutsch - darauf scheißen, was Andere denken und sagen! Doch auf der anderen Seite hat man Angst vor Reaktionen, gerade auch deswegen, weil Skin Picking so unbekannt ist. Andere würden nur Pickel, Pickelmale und Narben sehen, aber nicht die Geschichte dahinter bzw. den Grund dafür. Ich persönlich dachte (/denke), dass andere Leute bei dem Anblick meiner Haut sofort Ekel und Abscheu empfinden müssten. Wie oft sieht man schon ein Mädchen, dass Pickel und Narben nicht nur im Gesicht, sondern auch verteilt über den halben Oberkörper hat? In meiner Vergangenheit kam dann noch der Selbsthass dazu - ich fühlte mich wie ein Monster, hasste mich und fand mich selbst abscheulich und ekelhaft. Des Weiteren hatte ich grundsätzlich Angst vor meiner Gesellschaft, da ich in meiner Kindheit und Jugend stark gemobbt und fertiggemacht wurde, doch das ist ein anderes Thema, was ich hier gar nicht breittreten möchte. Mir geht es nur darum, Erklärungsversuche für solche Ängste und Unsicherheiten zu starten. Antworten auf die Frage "Warum spricht diese und jene Person nicht über ihre Probleme und geht offen damit um? Warum zeigt die Person nicht ihr wahres Ich?" zu geben. Natürlich gibt es unendlich viele Gründe dafür, wieso jemand sich mit seinen Problemen versteckt, aber einer der Hauptgründe ist doch immer die Gesellschaft, oder nicht? Was jedenfalls völlig klar ist: Es wird immer Leute geben, die kein Verständnis zeigen (können) und ein respektloses Verhalten an den Tag legen. Diese Leute nehmen nur das auf, was sie sehen und hinterfragen es nicht. Sie ziehen ihre eigenen Schlussfolgerungen, auch wenn sie falsch oder noch so blöde sind. Außerdem sieht man als Betroffener niemanden mit derart schlechter Haut, weshalb man sich erneut schlecht und allein fühlt. Man sieht nur die Menschen, die tolle Haut haben und dies teilweise nicht einmal schätzen. Das ist auf eine Art und Weise ungerecht, doch man kann's nicht ändern.

Damit bin ich auch schon am Ende meines Posts angelangt, welcher bis jetzt leider sehr negativ und wie voller Selbstmitleid wirkt... Um dem entgegenzuwirken, will ich Folgendes herausheben: Steht zu euch! Steht zu dem, was ihr seid und dazu, wie ihr ausseht. Ich denke mir an dieser Stelle stets "Ja, ich habe Narben und ja, sie sehen nicht schön aus. Aber mich hätte es auch so viel schlimmer treffen können, also schätze ich, was ich habe! Die Narben sind nur ein Teil von mir, mich macht so viel mehr aus als nur meine psychische Störung. Dieser eine Teil darf nicht mein komplettes Leben derart negativ bestimmen, das ist schlicht und einfach nicht richtig. Mach etwas aus dem, was du hast und sieh über deine Fehler hinweg! Du bist schön und hast viele tolle Facetten, vergiss das nicht." Das möchte ich euch, wenn ihr betroffen seid, gerne an's Herz legen. Geht in den Kampf, denn nur dann könnt ihr gewinnen.

Bis bald, Jacqueline.

15. Dezember 2014

Eindrücke meiner Haut - 2

Guten Abend, liebe Leute!
Heute ist der sechste Tag ohne Skin Picking, ist das nicht toll? Ich bin so froh darüber und genieße es, meine Haut dabei zu beobachten, wie sie langsam anfängt zu heilen. Ja, es wird lange dauern, bis alles an (halbwegs) neuen Pickeln komplett geheilt ist und des Weiteren bin ich mir auch im Klaren darüber, dass viele Narben für immer bleiben werden, aber das macht nichts. Sie sind ein Teil von mir; ein Teil meiner Geschichte; ein Teil meines Charakters.

Aber ich will euch jetzt gar keine große Frikadelle an's Ohr labern, sondern euch ein wenig aktuelles Fotomaterial von heute liefern. Den 2-Wochen-Rhythmus habe ich nicht eingehalten, da meine letzten Fotos vom 12.11 (Die ungeschönte Wahrheit) und damit ungefähr einen Monat her sind, aber ich kann euch sagen: In der Zwischenzeit hat sich nicht viel getan. Nur nach 6 freien Tagen dachte ich mir, könnte ich euch mal ein Bild davon liefern, wie meine Haut im Moment aussieht. Teilweise sind noch einige kleine und "frische" Pickelmale da, aber dennoch ist mein Hautzustand gerade ganz gut. :) Ich möchte aber auch hier erneut anmerken, dass solche Aufnahmen leider ziemlich wenig von der wirklichen Situation (also der Realität) einfangen. Es ist quasi nur ein Anhaltspunkt.





Hier auch nochmal 2 Fotos im ungeschminkten Zustand von mir (ja ich bin etwas müde, aber die Augenringe hab ich sowieso immer):



Bis bald und noch einen schönen Abend euch!

14. Dezember 2014

Neuer Rekord

Nun, nach 4 Tagen melde ich mich dann endlich wieder! Theoretisch hätte ich mich mit dem Anliegen meines heutigen Posts auch gestern schon melden können, doch ich war den lieben langen Tag in Aurich unterwegs und erst um Mitternacht wieder zuhause.

Ich möchte an dieser Stelle stolz verkünden, dass ich meinen 3-Tage-Rekord gebrochen habe. :) Doch fangen wir quasi von vorne an... Als ich meinen letzten Post schrieb, war es bereits spät in der Nacht. Es war ein typischer "Rückfall-Abend", könnte man sagen - ich stand zu lange am Spiegel und versuchte dann, es wieder gutzumachen. Gleichzeitig schrieb ich den Post und danach habe ich mich schnell in mein Zimmer verkrochen, denn ich spürte die Traurigkeit in mir aufsteigen. In der Nacht habe ich noch lange geweint, weil ich mich gefühlt habe wie vor vielen Monaten, als das Skin Picking noch ein riesiges Problem für mich war. Eigentlich würde ich von mir sagen, dass ich allgemein und was die Dermatillomanie betrifft sehr stark bin, aber es gibt auch bei mir Momente, in denen ich kurzzeitig zusammenklappe wie ein Kartenhaus und schwach bin. Das war in der besagten Nacht der Fall...

Doch bereits am nächsten Morgen sah es anders aus. Ich spürte einmal mehr, dass ich nicht mehr so fühlen möchte wie an dem Abend und dem größten Teil meiner Vergangenheit. Es soll sich endlich etwas ändern! Diese Veränderung liegt einzig und allein in meiner Hand und das wurde mir einmal mehr klar. Ich stand also vor dem Spiegel und machte dem Skin Picking eine richtige Kampfansage (in meinem Kopf natürlich), während ich mich ansah. Ich verabschiedete mich endgültig und seitdem habe ich nicht mehr gedrückt. Das sind gestern Abend dann 4 Tage gewesen und heute läuft der fünfte Tag. Was ich mir selbst auch einfach beweisen will: Dass ich wirklich sehr viel Kraft besitze und es schaffen kann, mich vom Skin Picking zu entfernen. Ich kann das! Es wird nicht aufgegeben und ich will nie mehr diese tiefe Traurigkeit und diesen starken Selbsthass von früher empfinden müssen. Das ist alles Vergangenheit, in der Zukunft sieht es anders aus. Und auch wenn ich mal einen kleinen Schritt zurück machen sollte; dann ist dieser Schritt nur Anlauf für einen großen Sprung nach vorne. Der Wille eines Menschen kann Berge versetzen und ich bin davon überzeugt, dass die Dermatillomanie irgendwann kein Thema in meinem Leben mehr sein wird. Der Kampf wird zwar noch lange andauern, doch es wird sich lohnen und ich bin bereit, zu kämpfen!

9. Dezember 2014

Das Risiko liegt in uns selbst

Guten Abend, Leute! Heute poste ich sehr unmittelbar aus meinem Leben, da ich genau in diesem Moment mit einer Heilerdemaske auf dem Gesicht im Bad sitze... Ich versuche, meine Fehler auszuradieren... Wieder gutzumachen, was ich gestern und auch heute wieder angerichtet hab. Ja, ich hatte kleine Rückfälle und ja, ich sagte noch letztens, dass ich mir bewusst bin, dass sie kommen werden und es für mich ok ist, aber irgendwie fühle ich mich schlecht. Ich fühle mich verarscht von mir selbst, wenn ich ehrlich bin. Es ging von einem Hoch direkt wieder steil bergab, aber ich habe keine Lust mehr auf diese Achterbahnfahrten, ich will aussteigen! Doch es liegt einzig und allein an mir, wie die Achterbahnfahrt verläuft. Ich sitze am Steuer, obwohl ich hin und wieder die Kontrolle verliere. Verdammt, mit ein wenig Kraft und Disziplin könnte ich doch dafür sorgen, dass mein Zustand auf der Höhe bleibt. Und obwohl ich weiß, dass ich mich nicht runterziehen lassen sollte, überwiegt in mir im Moment Enttäuschtheit, Wut auf mich selbst und Traurigkeit. Wie oft hab ich mir jetzt selbst geschworen, ich würde an mir arbeiten und es würde besser laufen? Wie oft hab ich mich daraufhin selbst enttäuscht? Das Ganze passiert viel zu oft und verliert irgendwie an Wert, oder nicht? Jedenfalls komme ich mir immer bescheuerter vor, wenn ich erkenne, dass ich mich erneut selbst belogen hab. Das Ende meines Zwischenziels rückt immer näher, bald ist die Hälfte meiner Zeit verstrichen. Ich hab einfach nur Angst, es nicht zufriedenstellend zu schaffen und will nicht akzeptieren müssen, dass ich es verbockt habe! Ich geb's zu: Ich bin eine schlechte Verliererin, die nicht hundertprozentig kapiert, dass es ok und normal ist, gelegentlich zu scheitern... Aber gut, vermutlich sollte ich schlafen gehen und mir keine Gedanken mehr machen. Es zieht mich nur runter und eigentlich besteht mein Leben doch aus so viel mehr als nur aus meiner psychischen Störung. Ich wünschte, ich könnte an dieser Stelle sagen "Morgen wird ein guter Tag, an dem ich absolut nicht drücken werde!", doch wie gesagt... Es hat für mich an Wert verloren. Ich lass es jetzt einfach auf mich zukommen und werde trotzdem nicht aufgeben und dem Monster in mir nicht freie Bahn lassen!

7. Dezember 2014

3 Tage

Nun, ich will ehrlich zu mir und zu euch sein... Heute habe ich meinen Lauf unterbrochen. Es war kein Rückfall, was gerade geschah! Es war ein kurzes, kontrolliertes Drücken. Ich hatte mich absolut unter Kontrolle und war mir währenddessen auch bewusst, dass ich gerade den "Bann der Skin-Pickin-Freiheit" breche. Aber wisst ihr was? Das ist kein Grund, enttäuscht oder gar traurig zu sein, nein! 3 Tage habe ich es ohne Drücken geschafft und diesen Highscore gilt es zu schlagen. Gleich morgen werde ich wieder anfangen, die Stunden ohne Skin Picking zu "sammeln". Gleich morgen arbeite ich weiter an mir. Gleich morgen nehme ich den Kampf gegen meine Verhaltensstörung wieder auf, als wäre nichts geschehen!

6. Dezember 2014

48 Stunden

Ich kann's kaum glauben... Nun sind es schon 48 Stunden ohne Skin Picking. Es fühlt sich so an, als würde es erst jetzt so richtig losgehen, was mein Zwischenziel betrifft. Die paar Tage am Anfang hatte ich verschwindend kleine Fortschritte gemacht und mich darüber geärgt und jetzt läuft es wie am Schnürchen! Der Drang zum Skin Picking sinkt einerseits und dann gibt es andererseits auch kurze Momente, in denen der Drang fast unaushaltbar ist. Dennoch konnte ich bisher stark sein und mich abhalten, worüber ich extrem glücklich bin! Ich hab es so satt, an mir selbst zu scheitern und mich ständig selbst zu enttäuschen. Natürlich bringt es nichts, sich wegen Rückfällen die Augen auszuheulen, aber letzendlich macht es einen doch traurig, zumindest für einen kurzen Moment. Dieses Gefühlschaos, was ständig in einem herrscht, ist sehr anstregend und nervenaufreibend. Ich werde mich jetzt nicht auf meinem Erfolg ausruhen, sondern weiter kämpfen und ich hoffe so sehr, dass es bestmöglich klappt. Wir hören uns, Leute! Bis dann. :)

Die ungeschönte Wahrheit

Hi an alle! Ratet, wer wieder bei mir ist!? Ich hab ihn lange missen müssen, doch nun ist er in aller Frische wieder hier - mein PC. Es freut mich tatsächlich, denn manche Sachen kann man mit dem Handy auf Dauer ziemlich schlecht erledigen. Jetzt kann ich euch wieder anständig zutexten und das wann ich will (sofern sich Zeit dafür findet). Außerdem kann ich auch endlich wieder Bilder hochladen, was ich heute vorhabe. Das mal vorab.

Wie der Titel vielleicht schon verrät, möchte ich hier etwas Besonderes und auch recht Intimes zeigen... Vielleicht wirkt es auf Einige verstörend oder erschreckend, doch ich möchte euch eben nichts vorenthalten und euch eine bestmögliche Vorstellung davon, womit ich zu leben habe, bieten können. Eventuell hat sich der Ein oder Andere bereits gefragt, wie meine Haut nun direkt nach einem schlimmen Skin-Picking-Anfall aussieht. Genau das werdet ihr gleich auf den folgenden Fotos sehen können. Natürlich sieht das nicht schön aus, das weiß ich selbst. Ich möchte auch niemanden vergraulen und keinem den Appetit verderben, der er gerade am Essen ist, aber wie bereits erwähnt: Ihr solltet meiner Meinung nach eine Vorstellung davon haben können. Ich muss dazu sagen, dass meine Haut ziemlich speziell ist. Wenn ich an einer Hautstelle meines Körpers drücke oder mich kratze, schwillt es dort ein paar Minuten später an und wird rot. Das sieht dann aus, als hätte ich Narben oder wäre von Insekten gestochen worden. Diese Schwellung bleibt dann einige Zeit, bis sie sich wieder zurückbildet und der Normalzustand wieder hergestellt ist.

Diese Fotos entstanden am 12.11 und wie an den Posts "Rückschlag" und "Fatale Gedanken", die ich zu dieser Zeit verfasst habe, zu erkennen ist, lief es derzeit schlecht mit meiner Haut. Auf den Bildern werdet ihr jetzt also sehen, wie meine Haut direkt nach dem Drücken aussieht.

Ohne Blitz

Mit Blitz

5. Dezember 2014

1 Tag - 24 Stunden - 1440 Minuten - 86400 Sekunden

Endlich kann ich mal wieder einen großen Erfolg verzeichnen! Ich hab es nun einen ganzen Tag lang geschafft, nicht zu drücken. Wow, ich bin stolz auf mich. Natürlich will ich jetzt den guten Lauf möglichst lange beibehalten und die Zahl der Stunden ohne Skin-Picking in die Höhe treiben. Es ist wie eine Wette mit sich selbst... Klar weiß ich, dass ich bald einen (kleinen) Rückfall haben werde, aber das macht nichts. Es ist völlig ok! Einzig und allein die Erfolge zählen. Und nun werde ich mich in's Bett begeben, ich bin ein wenig kaputt. Gute Nacht an euch, machts gut.

2. Dezember 2014

Zwischenstand

Hiermit update ich euch mal in Bezug auf mein Zwischenziel. :)

Ich muss sagen, anfangs lief es nicht so wirklich gut... Keinen Schimmer weshalb, aber irgendwie fehlte mir die Motivation und die Kraft. Ich konnte mich schlichtweg nicht davon abhalten zu drücken, es ging einfach nicht. Es fühlte sich ein wenig so an, als wäre ich wie ausgetauscht und mein Durchsetzungsvermögen und mein Ehrgeiz wären verschwunden und wo ich in mir danach suchte - ich fand es nicht. Der Wille war da, keine Frage, aber es scheiterte an der Umsetzung.

Gestern und heute lief es dann besser, was mich natürlich freut. Ich weiß, die kleinen Erfolge zählen und es kann nicht hundertprozentig perfekt laufen. Ich hab mir vor Augen geführt, wieviel Zeit mir noch bis zum Treffen bleibt und ich versuche, ab jetzt jeden Tag einen kleinen (vielleicht auch großen?) Schritt nach vorne zu machen. Ich will das so sehr, deswegen sammle ich alles an Kraft, was momentan in mir ist.

P.S.: Zum Thema Luftpolsterfolientherapie gibt es noch nichts Neues, tut mir leid. :D

Liebe Grüße an euch!

29. November 2014

Keep laughing

Wisst ihr, was ich im Leben ganz wichtig finde? Dass man sich an den kleinen Dingen erfreut, das Glück in Zufällen findet und über sich selbst lachen kann. Wer das Leben zu ernst nimmt, verpasst doch so viel Spaß und Freude. Egal, wie sehr man auf die Schnauze fliegt oder wie tief man fällt - solange man wieder aufsteht, ist noch nichts verloren! Wahre Stärke zeichnet sich durch genau dieses Aufstehen aus, denn wer am Boden liegen bleibt, wird niemals erfahren, wie der Weg weiter geht.

Könnt ihr euch noch an euren letzten Lachanfall erinnern? Wo ihr Tränen gelacht oder euch vor Bauchschmerzen auf dem Boden gekugelt habt? Nein? Dann wird es definitiv mal wieder Zeit dafür! Lachen ist so ein wunderschönes Gefühl... Es bringt und hält Leute zusammen und ist eine der hellen Seiten unseres Lebens. In dem Sinne: Keep laughing!

September 2014

26. November 2014

Geheimtipp?

Heute kam mein Vater mit einem neuen Wecker nach Hause, weil sein alter Wecker den Geist aufgegeben hat. Dieser war natürlich wundervoll in Luftpolsterfolie eingepackt und da auch ich irgendwo noch ein Kind bin, hab ich sie mir zum Zerdrücken geschnappt. Welches Kind liebt es nicht, Luftpolsterfolie zu zerdrücken? Doch nun kommt der springende Punkt: Als ich so hochkonzentriert mit meiner Luftpolsterfolie auf dem Sofa saß, spürte ich ein ähnliches Gefühl der "Befriedigung" wie beim Skin Picking. Da kam mir ein Geistesblitz:"Könnte das Zerdrücken der Folie wie eine Art Therapie oder Stressabbaualternative wirken?" Ich kann mir das jedenfalls gut vorstellen und ich denke, diese Idee ist ein Ausprobieren wert! Mal sehen, wo ich mir demnächst mehr Folie kaufe und ob es wirklich hilft. Berichterstattungen wird es auf jeden Fall zu passender Zeit von mir zu lesen geben. Bis bald!

24. November 2014

Nächstes Zwischenziel

Als ich heute in mein Tagebuch schrieb, überlegte ich mir mein neues Zwischenziel, was ich selbstverständlich sofort mit euch teile. Kurz nach Weihnachten kommt mein Freund zu mir, das steht nach kurzem Wanken jetzt ziemlich fest. Ich nehme mir hiermit vor, bis zu diesem Treffen in knapp 4 Wochen so wenig wie nur möglich zu drücken! Meine Haut soll heilen können, so gut sie nur kann. Ich möchte so hübsch und zufrieden aussehen wie es nur geht. Good luck, Jacqueline!

Wer bin ich?

Moin! Ich dachte mir, ich verfasse einen Post über mich. Ihr wisst bisher nur meinen Namen, mein Alter, woher ich komme und dass ich unter Dermatillomanie leide, aber das allein reicht sicher nicht für eine richtige Vorstellung davon, was für eine Person diese Beiträge verfasst. Deswegen mache ich mir den Spaß mit den folgenden Stichpunkten und hoffe, dass ihr mich am Ende etwas besser kennen werdet.

Äußeres:
- 1,55m klein
- braun gefärbte Haare, die bis über die Brust gehen
- Naturhaarfarbe: Undefinierbar... Ich bezeichne es gerne als "Dunkelgrau".
- zierliche Figur
- grüne und braune Augen
- Kein bestimmter Kleidungsstil (eher abwechslungsreich), trotzdem meistens dunkel bzw. schwarz gekleidet.

Charakter (meine Sicht):
- ehrlich und direkt (vielleicht gelegentlich etwas zu sehr)
- offen und schlagfertig
- zuverlässig, verständnisvoll
- humorvoll, aber teilweise auf meine eigene Art
- etwas verrückt
- sehr perfektionistisch
- ungeduldig und unspontan
- mir ist egal, was andere Personen über mich sagen/denken (enge Freunde und Familie ausgenommen - da ist es anders)
- talentiert im Malen/Zeichnen
- absolut unmusikalisch
- bin kein "typisches Mädchen"

Charakter (Sicht von manch anderen Personen):
...Ich habe zufällig einen Bewertungsbogen für mein Persönlichkeitsprofil von einem Projekt aus der Schule gefunden, wo ein Freund aus Langeweile und im Unwissen meinerseits ein bisschen was ausgefüllt hat. Hab mir gedacht, das würde gut hier hineinpassen. 0 bedeutet dabei "Trifft nicht zu" und 4 "Trifft voll zu", die 2 wäre also sowas wie "Trifft ein wenig zu".

selbstbewusst - 4
tatkräftig, aktiv - 4
entschlossen - 3
anpassungsfähig - 2
zuverlässig - 4
schlagfertig - 3
kreativ - 4
intelligent - 4
begeisterungsfähig - 2
dominant/beherrschend - 2
unsicher - 0
aggressiv - 1

... Die auffälligste Eigenschaft an mir ist laut ihm mein Ehrgeiz, laut einer guten Freundin mein Humor.

Vorlieben und Abneigungen:
- interessiert in außergewöhnliche Dinge/Hobbys/Personen
- mag Rockmusik und Metal
- liebe (gutes) Essen über Alles
- fahre gerne Motorrad
- hasse Unordentlichkeit, Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit
- Lieblingsfächer: Kunst, Deutsch, Bio
- Hassfächer: Geschichte, Religion
- Lieblingsfarben: Schwarz, Pink/Rosa, Türkis
- Lieblingsfilmgenre: Horror, Komödie, Thriller
- Lieblingsserien: The Big Bang Theory, Two and a half men, The Simpsons, 2 Broke Girls, Lie to me, Special Victims Unit, Navy CIS, The Walking Dead
- nicht bzw. kaum interessiert in Geschichte und Politik

 
Sonstiges:
- habe zwei Schlangen zuhause (Pumuckel und Sally)
- habe eine jüngere Schwester und 6 Cousinen und Cousins
- lebe mit meiner Schwester bei meinem Vater, unsere Eltern sind getrennt
- da mein Opa mütterlicherseits Grieche war, bin ich zu 25% Griechin

Ich denke, das war's. Damit dürftet ihr eine genauere Vorstellung von mir haben. Bis bald, ihr Lieben!

21. November 2014

Wie in Trance

Ich muss mir an dieser Stelle ein Eingeständnis machen... Heute hab ich zu viel gedrückt, mich in den Bann des Spiegels ziehen lassen. Ich konnte mich nicht wehren und weiß nicht, wieso ich es nicht konnte. Der Drang war zu stark und ich zu schwach. Es ist ein sich immer wiederholendes Muster - ich fange im Gesicht an, checke es ab, dann mache ich im Ausschnitt, am Hals und an den Schultern weiter, dann will ich aufhören, trete einen Schritt zurück. Doch dann ist es, als käme eine Hand aus dem Spiegel, die mich heranzieht. Ich sehe erneut etwas im Gesicht, doch ich höre schnell auf, was mich aber nicht daran hindert, im Ausschnit weiterzumachen... Von da aus wandere ich wieder über den Hals ins Gesicht; meine Hände führen ein Eigenleben. Egal, wie müde ich bin, wenn ich erstmal in diesen unkontrollierbaren Trancezustand gefallen bin, bin ich hellwach. Ich will eigentlich ins Bett, doch gleichzeitig könnte ich auch die ganze Nacht im Bad stehen und meine Haut bearbeiten. Niemand hindert mich daran.

19. November 2014

Versteckspiel

Hi! Da bin ich mal wieder, diesmal auch am PC meines Dads. Mir fehlt es selbst, wenn ich keine langen Posts verfassen kann, muss ich zugeben. Deswegen wird jetzt ein neuer und eventuell längerer Post verfasst. :) Ein netter Bekannter von mir hat mich auf die Idee gebracht, einen Beitrag zum Thema "Versteckspiel" zu machen - fand ich eine sehr gute Idee, da man dazu wirklich viel erzählen kann, wie ich finde. Auf geht's! Kleine Voranmerkung noch: Ich werde versuchen, das Ganze chronologisch zu gestalten, d.h. von meiner Vergangenheit zur Gegenwart.

Wie ihr euch vielleicht anhand meiner Bilder und Beschreibungen denken könnt, war es für mich mit meinen Narben nie leicht und das ist es auch heute nicht. Es hat sich gebessert, aber trotzdem ist das für mich noch ein schwieriges Thema. Allgemein will ich (und sicher jeder andere Betroffene) diese Narben niemanden sehen lassen, keiner soll von meiner Verhaltensstörung wissen. Keiner soll sehen, dass ich Probleme habe und viel zu oft mit mir selbst kämpfe. Keiner soll sehen, dass ich schwach bin. Ja, all das wollte ich in meiner Vergangenheit viel zu krampfhaft vermeiden. Was hab ich also jeden Tag dafür getan? Was hab ich im Sommer gemacht? Oder in der Sportumkleide in der Schule? Das sind alles gute Fragen, auf die ich eine Antwort parat habe, die sicher nicht sehr schön ist und mich heute manchmal selbst noch traurig macht...
Ganz wichtig für mich war: Schminke! Ich musste geschminkt sein, sonst zeigte ich mich niemandem außer meiner Familie (Mutter, Vater, Schwester). Wenn Besuch nach Hause kam, schminkte ich mich. Wenn wir nur kurz einkaufen gingen, schminkte ich mich. Einfach immer, ich konnte nicht ohne. Denn wenn ich mich ungeschminkt im Spiegel anguckte, sah ich das Monster in mir. Es stand direkt vor mir und grinste mich an. Der böse Teil in mir war für mich mein ungeschminktes Ich, welches ich nicht akzeptieren wollte oder konnte. Ich wollte nicht zulassen, dass irgendjemand Anderes dieses Monster zu sehen bekommt und sich womöglich vor mir ekelt oder sonstwas.
Die Klamottenfrage ist ebenso ein sehr heikles Thema für mich gewesen. Im Winter konnte ich das ganz gut, da trägt man ja sowieso lange Ärmel und meistens einen Schal. Doch auch da musste ich drauf achten, welches Oberteil alles verdeckt und z.B. keinen zu weiten Ausschnitt hat und wenn doch, musste ein Schal her, um das zu verdecken! Inzwischen besitze ich fast eine richtige Sammlung an Schalen und Tüchern, um immer einen passenden zu haben. Nun aber zum Sommer... Alle tragen kurze Klamotten, zeigen Haut, fühlen sich wohl usw. - so dachte ich. Daneben kam ich mir mit meinen langen Hosen und Tüchern über Oberteilen immer ziemlich blöd vor... Ja, ihr habt richtig gelesen. Egal, wie heiß es war, ich trug einige Sommer lang nur lange Hosen und besaß nicht mal eine kurze Hose. Ebenso trug ich einige Sommer lang nur Tops/T-Shirts mit einem Tuch drüber, was sicher auch nicht ganz normal aussah. Ich kam mir damit stets so anders vor, doch es war die einzige Möglichkeit, mich halbwegs wohl zu fühlen. Das Problem war nur: Ich hatte nicht so viele Oberteile, die genug verdecken. Mein Kleiderschrank war/ist voll von Sommeroberteilen, aber für mich kamen davon vielleicht 20% infrage. Jeden Morgen das gleiche Spiel:"Was ziehe ich an? Was verdeckt genug? Dieses Oberteil? Es ist so schöööön....aber es hat einen Ausschnitt.". Ich kaufte mir T-Shirts im klassischen T-Shirt-Schnitt aus der Männer- und Jungsabteilung, um etwas mehr Auswahl zu haben. Keine Sorge, die sehen nicht nach Männeroberteilen aus, sondern gefallen mir auch heute noch gut, aber ich fand diesen Schnitt eben perfekt. Trotzdem hasste ich jeden Sommer unter Anderem deswegen.
Jaaa, der Sommer. Viele Menschen lieben ihn: Man kann Eis essen, schwimmen gehen, sich in die Sonne legen und draußen viel unternehmen. Nicht so für mich, denn ich verkroch mich jeden Tag daheim in meinem Zimmer. Ich habe jahrelang Schwimmbäder gemieden! Wenn ich gefragt wurde, ob ich mitkommen möchte in's Freibad, habe ich wie selbstverständlich verneint. Und wenn das Schulschwimmen kam, wie jedes Jahr zur Sommerzeit? Ich habe es jedes Mal umgangen, egal, was ich für eine Strafe bekam. Entweder erschien ich den Tag, an dem wir Sport hatten erst gar nicht oder ich fuhr vorher nach Hause. Manchmal habe ich auch gesagt, ich hätte mein Zeug vergessen oder meine Tage, nur solche Ausreden hatten eine 6 zur Folge. Natürlich war das nicht das, was ich wollte, aber noch viel weniger wollte ich meine Narben zeigen und neben all den anderen Mädchen mit perfekter Haut stehen... Wo ich gerade beim Thema Schulsport bin, kann ich direkt mit dem nächsten Unterthema anschließen: Die Umkleiden und das Umziehen. Auch dort war ich nicht bereit, mich zu zeigen und so ging ich jedes Mal auf die Toilette in der Umkleide, um mich umzuziehen. Dass das auffällt, ist logisch, doch auch das war mir völlig egal. Ganz oben stand für mich jederzeit: Niemand darf meine Narben sehen.

Das sind jetzt nicht alle Faktoren, aber ihr seht bereits: Mein Leben war ein einziges Versteckspiel. Nicht nur ein Versteckspiel vor den Augen anderer Menschen, auch ein Versteckspiel vor mir selbst. Das Traurige daran ist, dass es mich letzendlich auch nicht glücklicher gemacht hat, ich habe mich vielmehr noch beschissener gefühlt. Ich denke nicht gerne an diese Zeit zurück.

Wie sieht es heute aus? In dem Post, in dem ich meine Geschichte beschrieb, erwähnte ich als wichtigen Wendepunkt das Kennen- und Liebenlernen mit meinem Freund. Anfangs war es für mich noch unglaublich schwer, mich ihm zu zeigen. Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Momente erinnern, in denen ich noch sehr verhalten war und so wenig Haut wie möglich zeigen wollte, doch das änderte sich Gott sei Dank schnell, als er mir zu verstehen gab, dass er mich trotzdem liebt und die Narben als einen Teil von mir sieht. Dadurch, dass ich seine wahre Liebe wirklich gemerkt habe, habe ich mich das erste Mal in meinem Leben verstanden und akzeptiert gefühlt. Das legte in mir eine Art Schalter um! Das Thema Skin Picking und Narben ist für mich nicht mehr so deutlich negativ, sondern neutral geworden und ich öffnete mich. Das Schminken wurde für mich kein unverzichtbares Muss mehr, ich fing an, mich anderen Leuten ungeschminkt zu zeigen - Freunde, Bekannte, fremde Menschen. Wenn meine Haut in einem guten Zustand war, fühlte ich mich nahezu ungeschminkt sogar recht wohl. Auch bei dem Thema Klamotten wurde ich offener: Ich traute mich, Haut zu zeigen und kaufte dieses Jahr z.B. ein Jeanskleid ohne Ärmel, welches ich draußen trug. Das Beste kommt aber noch...ich war dieses Jahr seit vielen, vielen Jahren wieder schwimmen! Nicht im Freibad, sondern an einem öffentlichen Gewässer, aber immerhin auch mit Freunden, die teilweise nichts vom Skin Picking wussten. Der erste Schritt war mein Abschlussball im Juni, an dem ich mich trotz schlechtem Hautzustand dazu entschlossen habe, meine beiden Kleider zu tragen, die Ausschnitt zeigten und schulterfrei waren. Ich wollte dieses Event nicht aufgrund meiner Scham sausen lassen und wollte endlich mit diesem Versteckspiel aufhören. All das wurde nur möglich, weil ich mich endlich akzeptieren und stark sein konnte. Von 0 auf 100 funktionierte das natürlich nicht, ich habe mich Schritt für Schritt mehr getraut. Gewisse Dinge würde ich jetzt noch nicht machen, wie beispielsweise ins Freibad gehen oder ungeschminkt in die Schule, aber auch daran kann ich arbeiten. Jedenfalls bin ich sehr stolz auf mich und freue mich riesig, dass ich heute (mit einigen Ausnahmen) so offen mit meinen Narben umgehen kann.

Was wollte ich eigentlich mit diesem Post erreichen? Ich wollte euch mehr von meinem Inneren zeigen und vielleicht erkennt ihr euch, wenn ihr betroffen seid, selbst an manchen Stellen wieder. Eigentlich will ich euch nur deutlich machen, dass es so nicht laufen muss! So eine Art Versteckspiel macht euch nicht glücklich, da ihr euch immer mehr vor Anderen und vor euch selbst verschließt. Es ist absolut nachvollziehbar und ich kenn es selbst, dass man Angst und Scham empfindet, wenn man daran denkt, anderen Leuten seine Haut zu zeigen. Man fühlt sich vermutlich alleine mit diesem Problem, denn in der Schule sieht man ja niemanden, der solche Probleme hat. Und warum nicht? Weil sich andere Betroffene vermutlich genauso verstecken wie ihr - egal, worum es geht. Skin Picking Narben, Narben allgemein, Dehnungsstreifen, Übergewicht, Untergewicht ect.. Kaum jemand mit solchen Problemen geht damit wirklich richtig offen um und präsentiert sich stark und selbstbewusst. Der Gesellschaftsdruck spielt da sicherlich eine große Rolle: Man fühlt sich anders, hat Bedenken, nicht akzeptiert zu werden, hat Angst vor dummen Sprüchen und Ähnlichem. All diese Ängste sind verständlich, doch wenn man bereit ist, seine Ängste zu überwinden, wird man am Ende stark sein und sich besser fühlen. Jeder, der euch dumm von der Seite anmachen sollte, hat schlicht und einfach keine Ahnung und auf so etwas solltet ihr niemals hören! Denkt vielleicht einmal über meine Worte nach oder lasst diesen Post einfach so auf euch wirken.

Nun ist aber genug, ich will euch nicht zu sehr zutexten. Ich wünsche euch alles Gute, egal ob betroffen oder nicht. Bis hoffentlich bald, eure Jacqueline!

14. November 2014

Zwischenziel vom 12.11

Hey ihr! Hier kommt mein Update, was aus dem Zwischenziel von vor zwei Tagen geworden ist. Komplett auf's Drücken zu verzichten habe ich nicht geschafft. Ob das, was ich an meiner Haut gemacht hab, als "wenig" zu bezeichnen ist, weiß ich nicht... Vermutlich nicht. Damit ist mein Zwischenziel schon mal nicht komplett erfüllt, aber das kann ich durchaus akzeptieren. Bei mir brauchen Rückschläge nunmal mehr als einen Tag Zeit. Vom heutigen Abend aus gesehen kann es ab jetzt wieder bergauf gehen! Die schlimmste Phase des Rückfalls ist definitiv überwunden und dieser Gedanke erfüllt mich mit neuer Motivation. Trotzdem werde ich mir vorerst noch kein neues Zwischenziel setzen, sondern abwarten und schauen, wie es läuft. Falls ich mir ein neues Ziel setze, melde ich mich natürlich. :) Bis dahin!

13. November 2014

Fatale Gedanken

Heute hab ich mich ein kleines Stück besser kennengelernt, da ich auf eine Eigenheit von mir aufmerksam wurde... Wenn sich gewisse Hautpartien nach einer bestimmten Zeit nicht bessern, kommt in mir Gleichgültigkeit auf. Dann denke ich mir sowas wie "Ach, scheiß drauf! Es wird sowieso nicht besser, also kannst du es auch schlimmer machen!" und fange wieder ganz schlimm an, zu drücken. Ich verliere die Kontrolle schneller, als mir lieb ist und im nächsten Moment steh ich auch schon voller Unglaube und Scham vor dem, was ich angerichtet hab. Bereits in dem Augenblick fange ich an, zu bereuen. So kämpfen in mir also Reue und Gleichgültigkeit gegeneinander und zu oft gewinnt die Gleichgültigkeit, sodass es am nächsten Tag wieder zu einem Kontrollverlust kommt. Ich sollte mir wirklich überlegen, wie ich das vermeiden kann, denn es tut mir nicht gut. Und ich lasse nicht zu, dass mich solche Gedanken auf Dauer beherrschen und am Ende siegen!

12. November 2014

Rückschlag

Tja, auch ich muss mal mit Rückfällen leben... Wie jetzt gerade. Gestern und heute lief es nicht gut, ich habe teilweise ziemlich doll an meiner Haut gedrückt. Ich muss auch sagen, dass ich ein wenig enttäuscht von mir selbst bin. Ich hab zugelassen, meine Haut ein erneutes Mal zu zerstören. Ich habe dem Monster in mir freie Bahn gelassen. Doch letzendlich weiß ich, womit ich das wieder gutmachen kann. Indem ich wieder aufstehe und weiter kämpfe! Aufgeben ist nicht drin, das würde mich nicht weiter bringen. Ich setze mir hiermit als Zwischenziel, in den nächsten 2 Tagen möglichst wenig, vielleicht sogar gar nicht zu drücken, damit sich meine Haut von den Rückfällen erholen kann. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, ob ich das Ziel erreicht habe. Machts gut! :)

10. November 2014

Was hilft mir?

Gott sei Dank hab ich gelegentlich die Möglichkeit, an den PC meines Vaters zu gehen und dort Beiträge zu verfassen, was heute der Fall ist. In diesem Post soll es darum gehen, was mir persönlich hilft und wie meine Pflegeroutine aussieht. Das soll am Ende keine Aufforderung für euch darstellen, es genauso zu machen, es dient nur zur Info und vielleicht wollt ihr ja das Ein oder Andere ausprobieren.


Meine Pflegeroutine:
Ich habe bereits erwähnt, dass ich generell Probleme mit (zeitweise starker) Akne hatte bzw. habe und dazu kommt, dass ich eine extrem schnell und doll fettende Haut habe. Vor ein paar Jahren hab ich deswegen sehr aggressive Produkte von z.B. Clearasil benutzt, aber inzwischen meide ich sowas und benutze nur sehr wenig Produkte.
Morgens und abends wasche ich mein Gesicht, wenn ich den ganzen Tag ungeschminkt und zuhause bin, eventuell auch noch einmal zwischendurch. Zum Abtrocknen benutze ich natürlich ein extra Gesichtshandtuch, welches ich regelmäßig wechsle. Zum Abschminken benutze ich einfache Abschminktücher von "Lilibe", einer Eigenmarke von Rossmann. Abends benutze ich eine Creme für unreine Haut aus dem The Body Shop. Sie ist aus der Tea-Tree-Serie, heißt "Tea tree Blemish fade night lotion" und ist wirklich gut für meine fettige Haut. Ich habe auch das Gefühl, dass Pickelmale dadurch schneller verblassen und mein Hautbild besser wird. Ein- bis zweimal die Woche verwende ich eine fertige Heilerdemaske von Luvos, von der kann ich auch nur Positives berichten, gerade bei meinem Hauttyp.
Das war's zum Gesicht, jetzt kommen die Produkte für sonstige Körperregionen. An erster Stelle steht da mein Duschpeeling von Nivea, welches ich fast jedes Mal beim Duschen verwende. Es reinigt die Haut, entfernt abgestorbene Hautschüppchen und ist weder zu aggressiv noch zu mild. Ganz klasse Produkt! Jetzt kommt etwas, wo es geteilte Meinungen über die Wirksamkeit gibt... BiOil. Vielleicht habt ihr davon schon einmal gehört oder die Werbung im TV gesehen. Es soll bei regelmäßiger Anwendung Narben, Dehnungsstreifen oder sonstige ungleiche Hauttönungen vermindern. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es tatsächlich etwas bringt, allerdings muss es dafür wirklich regelmäßig über längere Zeit verwendet werden. Erwartet also keine Wunder nach wenigen Tagen, wenn ihr BiOil ausprobieren wollt. Ein großer Minuspunkt ist für mich, dass es selbst nach Ewigkeiten nicht einzieht (obwohl die Beschreibung das verspricht), aber damit kann man sicher leben.

Tipps, die mir helfen:
Welche von den vielen Tipps, die ich euch mal mitgeteilt habe (Tipps), helfen mir eigentlich? Hier kommt die Antwort.
1. Eine große Hilfe allgemein und auch zwischendurch bei Rückfällen ist für mich das Reden. Manchmal gibt es eben Momente, wo ich mich selbst nicht motivieren kann oder fertigmachen lasse und dann hilft es, sich alles Negative von der Seele zu reden und sich Ratschläge und liebe Worte anzuhören. Das mache ich vielleicht zu selten, gebe ich zu, aber dennoch hilft es.
2. Auf Erfolge und Ziele blicken ist für mich ebenso ein ganz effektiver Punkt. Mir wurde mal gesagt, eine meiner auffälligsten Eigenschaften sei es, dass ich ehrgeizig bin. Irgendwie kann ich das hierbei bestätigen: Wenn ich ein Ziel vor Augen habe, will ich das auch erreichen und wenn ich daran denke, wie gut ich mich bei einem Erfolg fühlen werde, steigert das mein Durchhaltevermögen. Ich mag es nicht, zu verlieren und jeder Misserfolg ist für mich erstmal schwer wegzustecken. Das kann natürlich schnell zu einer negativen Eigenschaft werden, aber darum geht es hier ja nicht. :D
3. Wie schon ein paar Mal erwähnt, habe ich erkannt, dass in Sachen Gesichtspflege weniger mehr ist. Ich wollte es erst nicht einsehen, aber es ist wirklich so.
4. Ich führe seit meinem letzten starken Rückfall ein Tagebuch über meine Dermatillomanie. Darin halte ich sogut wie jeden Tag fest, wie es an dem jeweiligen Tag so lief und wie ich mich fühle. Auch negative und positive Einflüsse notiere ich mir, ebenso kleine Zwischenziele und ob ich sie erreicht habe oder nicht. Es ist mir dabei völlig egal, wieviel ich jeweils schreibe, es geht nur darum, dass ich schreibe. Nach gewissen Zeitspannen kann ich mir dann die Entwicklung ansehen, was ich persönlich sehr interessant und wichtig beim Kampf gegen Skin Picking finde.
5. Wie ihr vielleicht erraten konntet, habe ich die "Tapping-Methode" in meinen Alltag eingebaut und ebenso benutze ich einen kleinen Massageball als Beschäftigung für meine Hände, wenn mir danach ist. Meine Erfahrungen beim Tapping sind bisher sehr positiv, ich fühle mich danach tatsächlich besser und befreiter von negativen Stimmungen. Natürlich muss man sich wirklich darauf einlassen, sonst bringt es nur wenig.
6. Was ich bisher vergessen habe: die Ernährung. Nein, ich will an dieser Stelle nicht sagen:"Lasst bloß die Finger von fettigem Fast Food, Chips, Schokolade und all dem Kram!" Das ist Quatsch. Ich bin der Meinung, dass man sich auch mal was gönnen sollte. Aber wie gesagt, darum geht es mir gar nicht. Aber was wirklich helfen kann bzw. mir hilft:
- mehr Wasser trinken
- weniger/keine Milchprodukte
Seit ich mehr Wasser trinke und häufiger mal Gemüse oder Obst esse, geht es mir nicht nur ein bisschen besser, meine Haut scheint davon auch zu profitieren. Das ist natürlich wundervoll und gleichzeitig so einfach! Seit mir meine Hautärztin mal riet, ich solle auf Milchprodukte verzichten, da viele Menschen mit Akne diese nicht gut vertragen, habe ich das getan und siehe da: Auch dieser Tipp hat etwas gebracht. Allerdings muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich im Nachhinein feststellen musste, dass ich vermutlich sowieso an Laktoseintoleranz leide. Ob meine Besserung der Haut bei Milchproduktverzicht damit etwas zutun hat oder nicht, kann ich also nicht sagen. Dennoch solltet ihr das vielleicht auch einmal für eine gewisse Zeit ausprobieren.

Bilder der genannten Produkte:
 
Tea Tree Nachtcreme
Abschminktücher
Heilerdemaske von Luvos
BiOil
Duschpeeling von Nivea

So, das war's erstmal. Bis hoffentlich bald!

8. November 2014

Info

Und wieder melde ich mich von meinem Handy... Die wenigen Leute, die sich auf meinem Blog regelmäßig umsehen, müssen ab jetzt für unbekannte Zeit mit weniger oder gar keinen Posts rechnen. Mein PC hat den Geist aufgegeben, ich hasse Technik... Wünsche euch trotzdem weiterhin viel Erfolg beim Kampf gegen das Skin Picking, wenn ihr betroffen seid und allen Anderen wünsche ich einfach so eine schöne Zeit. :)

7. November 2014

Vorher-Nachher

Seit Ewigkeiten wollte ich mal einen Vorher-Nachher-Vergleich zwischen meinem ungeschminkten und geschminkten Gesicht machen, doch bisher kam ich nie dazu. Heute hab ich es endlich geschafft und teile das Ergebnis mal mit euch - 2 Vergleiche, 4 Fotos, zweimal ungeschminkt und zweimal geschminkt, 2 verschiedene Lichtverhältnisse. Da ich mit den Ergebnissen nicht hundertprozentig zufrieden bin, werde ich diese Aktion mit Sicherheit nochmal wiederholen.

Links bin ich jeweils ungeschminkt und rechts bin ich so geschminkt, wie ich mich im Alltag schminke. Dazu gehören Concealer, Abdeckstift, Puder, Mascara, Augenbrauenstift und -puder, dezenter Lippenstift und Rouge (letzteres benutze ich nicht jeden Tag). Mein Hautzustand ist im Gesicht momentan sehr gut und meine Haare sind frisch gefärbt, wirken hier allerdings 'nen Ticken dunkler als sie wirklich sind. ;)



Spezieller Tipp

Der folgende Tipp hebt sich etwas von den vorherigen Tipps ab, deshalb kommt er in einen extra Post. Ich habe in den letzten Tagen gemerkt, dass er mir persönlich etwas bringt, nur ist die Sache hierbei: Man braucht wirklich Disziplin und Stärke! Es ist nicht so leicht, bei diesem Tipp nicht doch wieder in einer Skin-Picking-Episode zu enden.

Voraussetzung ist wieder, dass ihr euch darüber im Klaren seid, wie/wann/wo/unter welchen Umständen ihr skinpickt. Ganz besonders das "Wo?" ist wichtig. Bei mir ist es vorzugsweise im Bad, wo wir einen Alibert mit extra eingebautem Licht haben. Manchmal auch an hellen Fenstern, wo tagsüber viel Licht hinein scheint. Wenn ich also den Drang habe, beispielsweise nach dem Frühstück zur Balkonfenstertür zu gehen und dort mein Dekolleté, meine Schultern und Oberarme zu bearbeiten, dann geh ich da auch hin. Ich geh genau dort hin, aber der Punkt ist: Ich bearbeite meine Haut nicht! Ich schaue sie höchstens an und lasse dann von mir ab. Ich erfülle mir mit dem Hingehen zum Fenster dann dieses Gefühl des Drangs, aber ich skinpicke nicht.

Zusammengefasst kann man sagen, dass man bei diesem Tipp im ersten Moment dem Drang nachgeht, sich dann aber austrickst und nicht skinpickt. Klingt irgendwie kompliziert, aber das ist es gar nicht.

Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Wenn nicht, dann lasst es mich wissen. :)

6. November 2014

Zwischenziel erreicht!

Heute Abend melde ich mich von meinem Handy. Ich wollte euch etwas Wichtiges wissen lassen. Undzwar hab ich mir für den gestrigen Tag ein Ziel gesetzt: KEIN Drücken! Gestern hab ich dieses Ziel nicht erreicht, aber heute dann. Ich bin ein wenig stolz auf mich und  verdammt, es fühlt sich so unglaublich gut an, nicht an meiner Haut gedrückt zu haben! Ich möchte meiner Haut in Zukunft nicht mehr bei der Heilung im Weg stehen, sondern ihr dabei helfen und mich um sie kümmern. Ich möchte das wirklich!

Eindrücke meiner Haut

Ich fange mein Tagebuch hier ganz bewusst mit Fotos an, damit ihr euch in etwa vorstellen könnt, wie das überhaupt aussieht. In dem Post "Meine Geschichte" habe ich erwähnt, dass ich Anfang letzten Monats einen ziemlich großen Rückfall hatte und zu der Zeit hab ich die ersten Fotos aufgenommen - 5 Stück an der Zahl. Genauer gesagt entstanden diese Fotos am 19.10 und am 1.11, also fast 2 Wochen danach, habe ich die nächsten 2 Bilder gemacht. Auch da hat sich der Hautzustand nicht großartig verbessert, aber egal. Vielleicht halte ich den 2-Wochen-Rhythmus ein, in dem ich Fotos schießen werde.

Anmerkung: Die Fotos, die gleich folgen werden, zeigen nur in gewisser Weise die Realität. In echt wirkt das Ganze nochmal anders! Außerdem ist der Zustand meiner Haut auf den Fotos kein Vergleich zu meiner Haut in den schlechtesten Zeiten.


19.10.14






1.11.14

5. November 2014

Meine Geschichte

Bisher hab ich mich sehr allgemein gehalten, doch nun werde ich etwas persönlicher werden. In diesem Post soll's um meine "Vorgeschichte" mit dem Skin Picking gehen. Ich versuche vorerst, nicht allzu ausführlich zu schreiben, sonst würde dieser Post den Rahmen sprengen.

Fangen wir ganz vorne an: Ich kam früh in die Pubertät und bekam deshalb auch schon früh Probleme mit meiner Haut. Anfangs war es noch überschaubar und nicht groß auffällig, aber als ich ungefähr 12 war, ging's so langsam mit Akne los. Ich erinnere mich kaum an die Zeit, für mich ist die Vergangenheit lediglich voll von Hautproblemen und all dem Kram. Ich habe keinen blassen Schimmer, wieso ich angefangen habe, krankhaft an meiner Haut zu drücken. Zuerst war es ja noch in einem normalen Rahmen, aber irgendwie fand ich Gefallen dran und naja, dann fing der Teufelskreis an. Schnell wurde es abnormal, wie sehr ich drückte, doch ich wusste nicht, was ich tat. Ich bekam nur von allen Seiten zu hören:"Lass deine Haut in Ruhe, das macht es nur noch schlimmer!" Solche Kommentare gingen spurlos an mir vorbei, ebenso die Jahre.

Erst vor knapp 2 Jahren (ungefähr mit Mitte 15) erfuhr ich durch einen Zufall, dass es absolut nicht normal ist, was ich tue. Ich wusste, wieso ich mich damit schon lange so schlecht fühlte. Das hat mich damals getroffen wie der Schlag... Ich wollte genau wissen, was mit mir los ist und informierte mich im Internet über jegliche Kleinigkeit des Skin Pickings. Zu der Zeit ging es mir allgemein psychisch durch viele Faktoren sehr schlecht, weshalb ich da noch nichts unternahm. Ich machte weiter und weiter, bestrafte mich selbst mit noch mehr Skin Picking dafür, was ich mit mir anstellte. Ich sah mich als ein Monster an, das sich selbst entstellt und hasste mich dafür, was ich war und wie ich aussah. Ja, es war Hass. Außerdem sah ich keinen Ausweg, konnte mir selbst nicht helfen und sprach mit niemandem über meine Probleme. Ich versuchte, mit Schminke zu retten, was zu retten war und zog Kleidung an, die alles sorgfältig verdeckte. Der Teufelskreis hatte mich fest im Griff.

Doch heute ist es anders, komplett anders. Ich hab durch meinen Freund, den ich jetzt seit mehr als 1 1/2 Jahren kenne und mit dem ich bald ein Jahr zusammen bin, die Lebensfreude wiedergefunden. Ich bin wirklich ein ganz anderer Mensch durch ihn geworden, habe quasi eine 180°-Drehung gemacht und bin viel glücklicher mit meinem Leben und mit mir selbst. Er zeigte mir, dass er mich trotz meiner Verhaltensstörung und all den schon entstandenen Narben liebt und akzeptiert und ab da wollte ich mich selbst akzeptieren können. So fing ich vor ca. 7 oder 8 Monaten langsam damit an, gegen das Skin Picking anzugehen. Es war völlig unstrukturiert und funktionierte nicht wirklich gut oder lange... Es war wie eine Achterbahnfahrt, mal gab es Hochphasen und mal Tiefphasen. Ich glaubte nicht zu 100 % daran, dass ich es schaffen kann und ließ mich immer noch sehr von den Tiefphasen runterziehen.

Was ich dazu sagen muss: Mein Freund und ich führen eine Fernbeziehung und sehen uns nur alle paar Monate für mehrere Tage, zuletzt für 3 Wochen in den Sommerferien. Jedenfalls lief es immer extrem gut, wenn er bei mir war oder ich bei ihm. Es fiel mir so leicht, gar nicht erst an meiner Haut zu drücken, ich brauchte dafür quasi keine Kraft. Doch wenn ich alleine war, lief es wieder schlechter. So ging das bis zu den besagten 3 Wochen, nach denen ging es mit meiner Haut nur noch bergauf. Ich wurde noch viel offener, was meine Haut betrifft: Ich zeigte mich ausgewählten Menschen ungeschminkt, war sogar wieder schwimmen (wovor ich mich seit Jahren drückte)! Soweit, sogut.

Anfang letzten Monats hatte ich dann den größten Rückfall seit langer, langer Zeit... Ich weiß nicht genau, woran es lag, aber ich vermute mal, ich fühlte mich zu oft einsam. Jedenfalls fing der Teufelskreis wieder an und ich zerstörte meine bis dahin gut geheilte Haut. Was aber am schlimmsten war: Ich fühlte mich zurückgeholt in die alte Zeit, in der es mir mit dem Skin Picking so schlecht ging. Nein, ich wollte nicht wieder von vorne anfangen und ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, ob ich die Kraft dafür hab. Doch Gott sei Dank fand ich wieder Motivation, als ich mir Youtubevideos von anderen Betroffenen ansah und mir klar wurde, dass ich mir diesen Rückfall verzeihen muss. Seitdem bin ich wieder am Ball - das ist der jetzige Stand.

Ganz kurz ein paar Fakten, die bis hierhin unklar sein könnten:
- meine Familie weiß über das Skin Picking Bescheid
- manche Freunde wissen Bescheid
- bei mir sind Gesicht, Hals, Rücken, Oberarme, Schultern, Dekolleté und teilweise die Oberschenkel betroffen

Hiermit beende ich diesen Post, der doch etwas länger wurde als geplant. Verzeiht es mir, ich könnte so unglaublich viel dazu erzählen und hab hier sicher einige Lücken gelassen. Bei Unklarheiten oder Fragen könnt ihr euch melden!

4. November 2014

Tipps gegen Skin Picking

Ich stelle euch hier mal einige Tipps zusammen, die teilweise auch mir halfen bzw. helfen und wenn ihr betroffen seid, könnt ihr bei Interesse ja mal schauen, welche Tipps davon euch ansprechen. Aber denkt dran: Disziplin und Geduld sind das A und O, gebt nicht nach wenigen Tagen auf! PS.: Ich kann euch natürlich keine Garantie auf diese Tipps geben, ihr sitzt am Steuer und müsst selbst an euch arbeiten.

Tipp 1: Setzt Vertrauenspersonen von eurem Problem in Kenntnis!
Wenn ihr bisher für euch behalten habt, worunter ihr leidet und wie es euch geht, dann ändert das! Ich bin selbst ein Mensch, der gerne etwas für sich behält, aber ich kann aus Erfahrung sagen: Mit Anderen darüber zu sprechen, nimmt einem einen Teil der Last ab. Man fühlt sich freier und nicht mehr so alleine. Außerdem können euch Menschen, die Bescheid wissen, zur Seite stehen und euch bei Rückfällen wieder aufmuntern.
Also sucht euch Menschen aus eurem Umfeld (z.B. Eltern, enge Freunde, der Partner), denen ihr eure Sorgen anvertrauen möchtet und erklärt ihnen, was euer Problem ist. Sagt einfach die Wahrheit, wie es euch damit geht und dass ihr damit nicht mehr alleine sein möchtet. Es könnte schwer werden, so offen zu sein, aber letzendlich geht es euch besser.

Tipp 2: Nicht aufgeben, wenn ihr Rückfälle erleidet!
Ich weiß selbst, das ist viel leichter gesagt als getan... Doch macht euch klar: Rückfälle gehören leider einfach dazu, ihr könnt nicht erwarten, dass von 0 auf 100 alles besser wird. Ihr arbeitet schrittweise und gelegentlich kann es vorkommen, dass ihr einen Schritt zurück macht. Aber das Wichtige ist, euch diesen Schritt zu verzeihen, ihn wieder wettzumachen und weiter vorwärts zu gehen! Blickt nicht auf die Rückfälle zurück, sondern konzentriert euch auf das, was ihr bereits geschafft habt und was ihr schaffen wollt. Wenn ihr aufgebt, könnt ihr nicht wissen, was ihr vielleicht erreichen könntet.

Tipp 3: Übertreibt es nicht mit Pflegeprodukten!
Natürlich sollten euch gewisse Grundvoraussetzungen klar sein: Gesicht regelmäßig (vorzugsweise morgens und abends) waschen, ein extra Handtuch für's Gesicht nehmen, immer ordentlich abschminken usw.. Aber man kann auch darüber hinaus etwas für seine Haut tun, sollte dies jedoch nicht übertreiben. Zu viele Pflegeprodukte können eure Haut überfordern und/oder reizen. Ich hab selbst festgestellt, dass weniger mehr ist. Jede Haut ist unterschiedlich und keiner kann pauschal sagen, dass Produkt xy garantiert Wunder wirkt, deshalb: Findet euer eigenes Produkt/eure eigenen Produkte, die euch helfen! Wenn ihr z.B. eine Creme, ein Peeling und eine Gesichtsmaske von einer Serie geeignet für euch haltet, dann reicht das bereits aus. Schaut, dass ihr Peelings und Masken nicht zu oft verwendet, sondern ein gutes Maß findet.

Tipp 4: Beschäftigungsalternativen für unruhige Hände
Wenn ihr unruhige Hände habt und ständig an etwas rupft/zupft oder rumspielt, dann ist dieser Tipp sicher ein Durchlesen wert. Vielleicht kennt ihr das, wenn ihr abends vor dem TV sitzt, dann "suchen" sich eure Hände irgendeine Beschäftigung und landen letzendlich wieder im Gesicht oder an anderen Hautstellen und kratzen bzw. pulen. Das könnt ihr vermeiden, indem ihr eine Alternative sucht. Das können irgendwelche kleinen Gegenstände sein wie ein Glücksstein, ein Massageball, Knete und vieles mehr. Hauptsache, ihr mögt diesen Gegenstand und er beschäftigt eure Hände gut. Andererseits könntet ihr euch auch auf eure Hände setzen oder sie zu Fäusten ballen o.Ä.. Als Anregung könnt ihr euch dieses Video ja mal ansehen:

https://www.youtube.com/watch?v=QdQoGp-6XiU&list=UUFshMVBrnnGZpXsq1eO5eLw

Tipp 5: Wie? Wann? Wo? Unter welchen Umständen?
Diesen Tipp sollte man gleich zu Anfang beherzigen, wenn man mit dem Skin Picking aufhören möchte. Es ist sozusagen eine Art Voraussetzung, die euch bei weiteren Maßnahmen helfen kann. Worum es geht: Werdet euch bewusst, wie sich das Skin Picking bei euch verhält. Wann macht ihr es (abends, morgens, nach dem Abschminken ect.)? Wie macht ihr es (vor dem Spiegel, am Fenster/mit den Fingern, mit Hilfsgegenständen...)? Wo macht ihr es (im Bad, im Zimmer ect.)? Beeinflussen euch gewisse Gefühle wie Stress, Traurigkeit oder Nervosität? Wenn ihr ganz genau über all diese Faktoren Bescheid wisst, könnt ihr eventuell gewissen Skin-Picking-Episoden aus dem Weg gehen. Ihr könntet dazu z.B. eine Art Tagebuch führen und notieren, was euch an diesem und jenem Tag zum Skin Picking gebracht hat. So lernt ihr euch selbst besser kennen und könnt euch, wie gesagt, vielleicht austricksen.

Tipp 6: Spiegel
Jaaa, die lieben Spiegel sind unsere besten Freunde... Was kann man also machen, dass Spiegel einen nicht in ihren Bann ziehen und zum Skin Picking verleiten? Darauf sag ich: Da kann man ganz viel machen!
1. Variante: Klebt euch Zettel an die Spiegel, die ihr für gewöhnlich für euer Skin Picking "benutzt". Da schreibt ihr dann Warnungen oder Befehle drauf wie "Hände/Finger weg!" oder "Hör damit auf, sofort!". Natürlich können das auch Motivationssprüche sein, die nicht so negativ wirken. Klebt sie euch auf Augenhöhe, sodass ihr sie nicht übersehen könnt.
2. Variante: Geht nicht zu nah an eure Spiegel heran, da könntet ihr euch zur Hilfe am Boden eine Markierung setzen (z.B. mit Kreppband), die ihr nicht übertreten dürft. Von weiter weg könnt ihr nämlich nicht jede kleine Unreinheit erkennen.
3. Variante: Benutzt so wenig Licht wie möglich, wenn ihr am Spiegel seid. Habt ihr im Bad beispielsweise einen Alibert mit extra Licht? Dann lasst dieses Licht aus! Habt ihr einen Schminktisch mit extra Licht? Lasst es aus! Je weniger Licht, desto weniger könnt ihr erkennen.
4. Variante: Stellt euch einen Timer, wie viel Zeit ihr vor dem Spiegel oder auch im Bad verbringen dürft. Wenn der Alarm losgeht, wendet ihr euch vom Spiegel ab bzw. verlasst das Bad.
5. Variante: Die letzte Möglichkeit könnte sein, dass ihr eure Spiegel abdeckt. Dazu müsst ihr nicht unbedingt Zeitung nehmen, es können auch schöne Tücher o.Ä. sein, sodass es nicht zu störend oder hässlich aussieht.

Tipp 7: Setzt euch realistische Zwischenziele!
Wie bereits erwähnt, arbeitet man schrittweise gegen das Skin Picking. Ihr könnt euch dabei helfen, indem ihr euch kleine Zwischenziele setzt. Das können Veranstaltungen sein, bei denen ihr möglichst hübsch aussehen wollt oder die nächste Jahreszeit (z.B. der Sommer), wo ihr dann gute Erfolge sehen wollt. Wichtig hierbei: Diese Ziele sollten nicht in zu naher Zukunft wie ein paar Tagen sein, sondern eher ein paar Wochen entfernt sein. Ihr müsst nämlich die Möglichkeit haben, bis dahin auch das gewünschte Ziel zu erreichen und auf diesem Weg können natürlich wieder Rückfälle kommen, bei denen ihr Zeit braucht, um sie zu "verdauen". Generell braucht eure Haut einfach Zeit, um sich zu regenerieren und diese Zeit solltet ihr eurer Haut geben. Wenn ihr dieses Zwischenziel erreicht habt, könnt ihr euch auf eine Art belohnen und euch das nächste Ziel setzen. So wirkt eurer Kampf gegen das Skin Picking strukturierter und überschaubarer, denn dann könnt ihr euch immer wieder über die Erfolge freuen.

Tipp 8: Tapping!
Das ist wirklich ein sehr spezieller Tipp, bei dem ihr selbst ausprobieren müsst, ob er euch hilft. die "Tapping-Methode" oder auch "Emotional Freedom Technique" auf Englisch ist quasi eine Antistress-Methode, die euch helfen kann, Belastungen zu vermindern. Wenn ihr nähere Informationen wollt, dann ist hier der Wikipediaartikel zu Emotional Freedom Techniques:

http://de.wikipedia.org/wiki/Emotional_Freedom_Techniques

Diese Methode könnt ihr wie ein Ritual in euren Alltag einbauen und zum Beispiel jeden Abend vor dem Schlafen ausführen. Wie das genau geht, seht ihr in diesem Video:

https://www.youtube.com/watch?v=yoxpFK9CmTQ&list=UUFshMVBrnnGZpXsq1eO5eLw&index=31

Ich hab mir die Sprüche auf Deutsch übersetzt, weil es mir dann deutlicher/klarer wird und mich mehr erreicht. Schaut selbst, was euch mehr erreicht.

Das war's erstmal von mir, wenn ich noch etwas hinzuzufügen habe, werde ich das tun und Anregungen bzw. weitere Tipps von euch sind immer willkommen! Ich wünsche euch viel Erfolg! :)

Edit vom 13.4.2016: Diese kleine Liste ist jedoch noch längst nicht alles, was ich hier zum Thema Tipps gepostet hab! Mit der Zeit hat sich noch viel mehr angesammelt, was zusammen nicht mehr in einem Post zu erfassen ist. Wenn ihr mehr dazu lesen wollt, schaut doch mal bei meinen Posts vorbei, die unter "Tipps" oben rechts in der Sidebar gelabelt sind. Wenn ihr das auf die Schnelle nicht findet, klickt einfach hier.

2. November 2014

Skin Picking? Derma-was?

Der erste Post soll eine Information dazu darstellen, was Skin Picking bzw. Dermatillomanie überhaupt ist. Natürlich könntet ihr an dieser Stelle einfach mal googlen, aber das ist zu viel Aufwand, hab ich recht? ;) Deshalb kommt hier nun eine von mir erstellte Erklärung.

Das deutsche Wort Dermatillomanie kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus drei Teilen zusammen: Derma (Haut), tillein (rupfen/zupfen) und Mania (Wahnsinn, Begeisterung). Das Ganze ist also eine Verhaltensstörung, wie ich es bezeichne, bei der man einen starken Drang dazu verspürt, an seiner Haut zu drücken/zu kratzen/o.Ä.. Laut Wikipedia ist es eine Impulskontrollstörung und im DSM 5 (einem amerikanischen Klassifikationssystem in der Psychiatrie) ist es als psychische Störung anerkannt.

Nun denkt ihr euch vielleicht, dass das ja eigentlich recht normal klingt und dass es sicher viele Leute tun. Aber es gibt da einen großen Unterschied. Menschen, die nicht an dieser Störung leiden, machen das gelegentlich mal und können jederzeit damit aufhören. Menschen mit dieser Störung bearbeiten ihre Haut mit Fingern oder auch mit Hilfsmitteln wie Pinzetten, Nadeln oder ähnlichen Gegenständen mehr als nur wenige Sekunden lang. Sie können damit mehrere Stunden täglich verbringen und merken nicht, wie die Zeit vergeht, da sie sich wie in Trance fühlen. Jegliche Warnungen oder das Wissen um Konsequenzen werden ausgeblendet. Betroffene fühlen sich währenddessen gut und auf eine Art und Weise befriedigt, doch wenn sie endlich aufhören, treten an diese Stelle negative Gefühle wie Scham, Hass und Reue. Was auch noch dazu kommt: Diese Menschen können unter normalen Umständen dem Drang, dieser "Beschäftigung" nachzugehen, nicht widerstehen!

Was sind die Folgen? Da die gleichen Hautstellen wieder und wieder aufgepult/aufgekratzt werden, können sie nicht verheilen und so entstehen Narben. Das muss nicht nur im Gesicht sein, auch andere Körperregionen wie der Hals, die Schultern, die Oberarme, der Rücken, das Dekolleté oder Beine können betroffen sein. Durch Narben an diesen Stellen entstehen bei Betroffenen Scham- und Schuldgefühle und eventuell sogar Selbsthass. Manche brechen ihre sozialen Kontakte ab, verschanzen sich in ihren Zimmern und vermeiden jegliche Aktionen, bei denen man diese Hautstellen sehen könnte - bspw. Schwimmen, Sauna usw..

Zu weiteren Informationen oder bei Interesse kann ich neben Wikipedia diese Seite wunderbar empfehlen:
http://www.skin-picking.de/